Aktuelle Erkenntnisse als Grundlage für die Entscheidung
Impfempfehlungen, Wirksamkeit und Nebenwirkungen
Sollen wir unser Kind gegen COVID-19 impfen lassen? Diese Frage bewegt viele Eltern. Das Thema wird oftmals kontrovers diskutiert und Eltern wie Kinder haben dazu eine Menge Fragen. Es gibt keine Impfpflicht für Kinder in Deutschland. Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung liegt bei Ihnen und Ihrem Kind.
Im Verlauf der Pandemie hat sich die epidemiologische Situation von COVID-19 stark verändert. Das Virus ist zwar nicht verschwunden, doch schwere Verläufe sind durch die erreichte Basisimmunität in der Bevölkerung deutlich seltener geworden.
Bislang wurde Eltern von 5- bis 18-jährigen Kindern empfohlen, ihre Kinder gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Am 25. April 2023 hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre COVID-19-Impfempfehlungen aktualisiert. Für gesunde Kinder und Jugendliche entfallen die Empfehlungen zu einer Impfung komplett. Sicherheitsbedenken bei der Impfung von gesunden Kindern und Jugendlichen bestehen jedoch nicht.
SARS-CoV-2-Infektionen bei gesunden Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren verlaufen in der Regel problemlos. Nach neuer Überzeugung der STIKO benötigen Kinder und Jugendliche daher keine Impfung (Stand 25. April 2023).
Die meisten Infektionen bei gesunden Kindern und Jugendlichen verlaufen in der Regel mild. Die Symptome ähneln einer Erkältung mit Fieber, Husten und Schnupfen – wobei Ihr Kind bei Erkältungsanzeichen nicht automatisch an Corona erkrankt ist. Aber immer sollten Sie vorsichtig reagieren: Ist Ihr Kind krank, sollte es auf keinen Fall in die Kita oder Schule gehen, sondern zu Hause bleiben. Am besten besprechen Sie mit Ihrer Kinder- oder Jugendärztin oder Ihrem Arzt die weiteren Maßnahmen.
Wichtig zu wissen für Eltern: Damit Sie Ihr krankes Kind liebevoll betreuen können, gibt es Sonderregelungen für die Freistellung von der Arbeit. So ist zum Beispiel für gesetzlich Versicherte der Anspruch auf Kinderkrankentage von 20 auf 30 Tage pro Kind erhöht worden.
Kindern ab dem Alter von 6 Monaten mit Grunderkrankungen empfiehlt die STIKO(Stand 25. April 2023) zusätzlich zurBasisimmunität eine jährliche Auffrischimpfung. Diese sollte in der Regel in einem Mindestabstand von jeweils 12 Monaten zur letzten Impfung oder Infektion erfolgen. Vorzugsweise sollten die Kinder im Herbst geimpft werden, damit sie bei möglicherweise steigenden Infektionszahlen in den Herbst- und Wintermonaten bestmöglich geschützt sind. Am besten besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt das weitere Vorgehen.
Wichtig zu wissen für Eltern: Kinder zwischen 5 und 11 Jahren erhalten nicht die gleiche Impfstoffdosis wie Jugendliche ab 12 und Erwachsene. Der empfohlene Kinder-Impfstoff wurde speziell für Kinder angepasst.
Von der STIKO empfohlen wird der mRNA-Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer.
Der Kinderimpfstoff für 5- bis 11-Jährige enthält eine Dosis von 10 Mikrogramm mRNA.
Der Impfstoff für Jugendliche ab 12 und Erwachsene enthält 30 Mikrogramm mRNA pro Dosis.
Die wissenschaftliche Zulassungsstudie hat ergeben, dass der Kinderimpfstoff Comirnaty für 5- bis 11-jährige Kinder sicher schützt. Das Risiko einer Erkrankung kann durch eine COVID-19-Impfung wirksam reduziert werden. Die Daten einer klinischen Prüfung bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren zeigten, dass die Verabreichung des Impfstoffs bereits in einer Konzentration von 10 Mikrogramm pro Dosis das Risiko einer COVID-19-Erkrankung erheblich reduziert. Auch die Zulassungsstudie für Jugendliche (12 bis 15 Jahre) mit dem Impfstoff Comirnaty zeigte eine sehr gute Wirksamkeit für die Verhinderung von COVID-19-Erkrankungen.
Die Corona-Schutzimpfung zeigt dem Immunsystem eine Infektion an. Damit werden bestimmte Abwehrreaktionen im Körper ausgelöst. Sie sind wichtig, um die Wirksamkeit der Impfung zu entfalten. Milde Reaktionen auf die Impfung sind normal. Das ist ein Anzeichen dafür, dass das Immunsystem reagiert und Antikörper bildet. Die Impfreaktionen klingen meist innerhalb weniger Tage wieder komplett ab. Die am häufigsten beschriebenen Beschwerden nach der Impfung sind Schmerzen an der Einstichstelle im Arm, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Wenn Sie Fragen haben zur Corona-Schutzimpfung für Ihr Kind oder sich fachärztlich beraten lassen möchten, wenden Sie sich am besten an Ihre/n Kinder- und Jugendärztin oder -arzt. Auch Krankenhäuser und Kinderkliniken sowie Impfzentren bieten eine spezielle Beratung und Verabreichung des Kinderimpfstoffs an.
BroschürenZum Download
Das Bundesfamilienministerium hat zusammen mit dem Robert-Koch-Institut, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und dem Paul-Ehrlich-Institut eine Entscheidungshilfe für Eltern und Sorgeberechtigte herausgegeben.
Mehrsprachige Informationen zum Coronavirus und zur Corona-Schutzimpfung in Leichter Sprache, Englisch, Französisch, Russisch, Türkisch und Arabisch hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA zusammengestellt unter www.infektionsschutz.de/coronavirus.
