Energiepreispauschalen und weitere Hilfen in der Energiekrise
Maßnahmen zur Sicherung einer bezahlbaren Energieversorgung
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat zu massiv steigenden Preisen geführt. Gas, Benzin, Nahrungsmittel – alles ist teurer. Besonders Familien und Alleinerziehende stehen unter hohem finanziellem Druck. Aber niemand wird allein gelassen: Die Bundesregierung hat umfassende Maßnahmen zur Entlastung beschlossen.
Diese staatlichen Maßnahmen helfen Ihnen, durch die Energiekrise zu kommen
Eins vorweg: Die steigenden Lebenshaltungskosten werden für viele Bürgerinnen und Bürger zu einer Belastung. Scheuen Sie sich daher nicht, die Hilfen und staatlichen Unterstützungsleistungen zu beantragen, auf die Sie einen Anspruch haben. Erst mittel- bis langfristig wird sich die Lage vermutlich wieder entspannen, sobald mehr Alternativen aus erneuerbaren Energien zur Verfügung stehen.
Bis dahin heißt es: Deutschland steht zusammen, um die Krise bestmöglich zu überwinden! Das 3. Entlastungspaket der Bundesregierung enthält Hilfen in Höhe von 65 Milliarden Euro und umfasst unter anderem folgende Leistungen:
Die Energiepauschale beträgt 300 Euro und wurde im September 2022 an alle abhängig beschäftigten Personen in Deutschland ausgezahlt. Die Auszahlung erfolgte automatisch mit der Gehaltsabrechnung. Allerdings ist die Energiepreispauschale steuerpflichtig. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die mit ihrem Jahreseinkommen unter dem Steuerfreibetrag von 10.347 Euro liegen sowie Mini-Jobber haben den vollen Betrag erhalten. Selbstständige erhielten die Energiepreispauschale als Steuernachlass, das Finanzamt kürzte automatisch die Steuer-Vorauszahlung für den September.
Viele Rentnerinnen und Rentner haben im Dezember 2022 einmalig eine Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro bekommen. Anspruchsberechtigt sind Rentnerinnen und Rentner, die zum 1. Dezember 2022 eine Alters-, Erwerbsminderungs- oder Hinterbliebenenrente der gesetzlichen Rentenversicherung oder der Alterssicherung der Landwirte bezogen haben sowie ihren Wohnsitz im Inland haben.
Eine Antragstellung war grundsätzlich nicht notwendig. Wer die Energiepauschale jedoch trotz Anspruch nicht erhalten hat, kann bei der DRV-Knappschaft-Bahn-See einen Antrag auf nachträgliche Auszahlung stellen.
Alle Studierenden, die zum 1. Dezember 2022 an einer Hochschule in Deutschland immatrikuliert waren, sowie Fachschülerinnen und Fachschüler, können eine Einmalzahlung von 200 Euro beantragen. Die Einmalzahlung kann jetzt online beantragt werden. Alle wichtigen Informationen dazu sowie eine FAQ-Liste finden Sie auf der Internetseite www.einmalzahlung200.de.
Neben der Einmalzahlung entlastet das BMBF junge Menschen z. B. durch die BAföG-Reform, die Energiepreispauschale und Zuschüsse zu den Heizkosten. Mehr dazu lesen Sie hier: Energiekrise und Inflation - Entlastung für Studierende.
Mit dem Gas- und Strompreisdeckel sollen Bürgerinnen und Bürger ab Jahresbeginn 2023 spürbar von den hohen Energiekosten entlastet werden. Für die sogenannte Basisversorgung wird der Preis gedeckelt. Private Haushalte sollen für Gas 12 Cent pro Kilowattstunde bezahlen, für Fernwärme wird der Preis auf 9,5 Cent je Kilowattstunde gedeckelt. Beim Strom zahlen private Verbraucher für den Basisbedarf 40 Cent pro Kilowattstunde.
Die niedrigeren Preise gelten für ein Kontingent von 80 Prozent des im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauches. Für die restlichen 20 Prozent gilt der normale Marktpreis. Energiesparen bleibt also weiterhin wichtig. Die Strom- und Gaspreisbremse startet ab 1. März, die Entlastungsbeträge für Januar und Februar werden im März 2023 nachträglich ausgezahlt. Aktuelle Informationen finden Sie auf der Internetseite der Bundesregierung.
Für den Gasverbrauch wird der Steuersatz vorübergehend von 19 Prozent auf 7 Prozent gesenkt. Diese Maßnahme gilt bis Ende März 2024.
Da die Gaspreisbremse erst ab 2023 wirkt, hat die Bundesregierung zur Überbrückung die sogenannte Dezemberhilfe beschlossen: Gas- und Fernwärmekunden haben im Dezember einmalig eine Erstattung in Höhe eines Monatsabschlags erhalten.
Die Berechnung erfolgte auf Basis von einem Zwölftel des Jahresverbrauchs. Wie Sie an Ihren Dezemberabschlag kommen, erklärt dieser Podcast in der ARD-Mediathek.
Die zum 1. Januar 2023 geplante Erhöhung des CO2- Preises wird um ein Jahr auf den 1. Januar 2024 verschoben.
Wo finden wir Hilfe und Beratung?
Es bleibt weiterhin wichtig, Energie zu sparen. Die wichtigste Maßnahme, um Preissteigerungen abzufangen, lautet daher: Gehen Sie sparsam mit Energie um! Aber was können Sie persönlich tun, um im eigenen Haushalt den Verbrauch zu senken?
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bietet auf ihrem Internetportal umfangreiche Informationen und Beratungsangebote. Wenn das Geld knapp wird, finden Sie hier Tipps zum Sparen. Diese Checkliste hilft, wenn nicht genug Geld für die Gas- oder Stromrechnung da ist. Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Gasumlage, zu Preissprüngen und Hilfsmöglichkeiten sind in den FAQ zur Gaskrise zusammengefasst. Wenn Sie sich beraten lassen möchten – persönlich, online oder telefonisch – wenden Sie sich gern an das Servicecenter.
Ausführliche Informationen, wie Sie von der Energiepauschale profitieren, finden Sie auf dieser Internetseite der Verbraucherzentrale.
Wenn Sie Schulden oder ernste Zahlungsprobleme haben, wenden Sie sich direkt an die Schuldnerberatung in Nordrhein-Westfalen. Die erfahrenen Beraterinnen und Berater helfen Ihnen weiter. Eine Beratungsstelle vor Ort finden Sie über das Portal www.meine-schulden.de/beratungsstellen.
Weitere InformationenLinks zum Weiterlesen
Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick bietet die Internetseite der Bundesregierung.
