Die Angebote der Frühen Hilfen sind vielfältig und können in der jeweiligen Kommune (Stadt oder Landkreis) unterschiedlich sein. Alle Angebote sind kostenfrei und freiwillig. Folgende Unterstützungsangebote und Anlaufstellen sind (fast) flächendeckend verbreitet:
SCHWANGERSCHAFTSBERATUNG
Wenn nach Bekanntwerden der Schwangerschaft Probleme und Sorgen überwiegen und Sie sich unsicher fühlen, können Sie sich an eine Schwangerschaftsberatungsstelle wenden. Dort erhalten Sie Hilfe und Antworten auf alle Fragen rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt und die ersten Jahre des Kindes. Die Beraterinnen und Berater stehen unter Schweigepflicht und behandeln alle Informationen vertraulich. Schwangere in finanzieller Not können über Schwangerschaftsberatungsstellen auch finanzielle Unterstützung erhalten.
FAMILIEN- UND ERZIEHUNGSBERATUNGSSTELLEN
Wenn Sie sich Unterstützung für Ihr Zusammenleben in der Familie oder für die Erziehung Ihres Kindes wünschen, finden Sie in Familien- und Erziehungsberatungsstellen vertrauensvolle Ansprechpersonen.
WILLKOMMENSBESUCHE
Fast alle Kommunen in NRW bieten Eltern mit Neugeborenen einen Willkommensbesuch an. Ziel des Besuches ist es, die Eltern zur Geburt zu beglückwünschen, über die familienrelevanten Angebote und Anlaufstellen am Wohnort der Eltern zu informieren und je nach Bedarf bestimmte Fragen der Familien näher zu besprechen. In den meisten Kommunen besuchen Fachkräfte vom Jugendamt oder eines freien Trägers der Kinder- und Jugendhilfe die Familien, in manchen übernehmen Ehrenamtliche diese Aufgabe.
Der Willkommensbesuch bietet Eltern die Gelegenheit, viele Fragen zu klären, die sich in den ersten Wochen nach der Geburt ergeben: Wo kann ich andere Eltern treffen? Wo kann ich einen Babybrei-Kochkurs besuchen? Wie bekomme ich einen Kita-Platz? Und vieles mehr.
Die Besucherinnen und Besucher informieren kompakt. Und wenn Fragen sich nicht im Gespräch klären oder ein weiterer Unterstützungsbedarf besteht, können passende Ansprechpersonen oder Hilfen vermittelt werden.
DIE GESUNDHEITSORIENTIERTE FAMILIENBEGLEITUNG
Die Pflege und Versorgung des Babys, die neue Rolle als Eltern, Wohnsituation und Haushalt organisieren, Veränderungen in Partnerschaft, Ausbildung, Schule und Berufstätigkeit bewältigen. In dieser Situation ist es wichtig, von Anfang an konkrete und praktische Unterstützung im Alltag zu bekommen.
Dies können Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende leisten. Während Hebammen in der Regel bis zu 3 Monate eine Familie begleiten können, haben diese besonders fortgebildeten Gesundheitsfachkräfte die Möglichkeit, Familien wesentlich länger zu betreuen und Eltern zur Pflege und Ernährung des Babys, in der Beziehung zum Kind und in der Organisation des Alltags mit einem Säugling zu beraten und zu unterstützen.
FAMILIENPATINNEN UND -PATEN
Die Großeltern wohnen weit weg, man ist gerade erst in die Stadt gezogen oder der Familienalltag platzt aus allen Nähten: Es kann viele Gründe geben, warum sich Eltern alleine fühlen und sich Entlastung wünschen. Hier können Familienpatinnen und -paten helfen.
Sie sind ehrenamtlich tätig und können den Eltern mal eine Pause oder ungestörte Zeit mit dem Neugeborenen verschaffen, indem sie die Kinderbetreuung übernehmen, bei Einkäufen und Erledigungen helfen und die Familie mit anderen Stellen am Wohnort vernetzen (Kita, Familienbildung, Sportverein, Kirchengemeinde etc.).
ELTERN-KIND-TREFFS
Eltern-Kind-Treffs oder Elterncafés sind in verschiedenen Einrichtungen zu finden, z. B. in Familienzentren oder Stadtteilzentren. Dort können Sie sich unkompliziert und zwanglos mit anderen Eltern austauschen. Vielleicht lernen Sie über den Eltern-Kind-Treff auch Mütter und Väter kennen, denen es ähnlich geht wie Ihnen. Dann können Sie sich gegenseitig unterstützen. Ihr Kind kann dort mit anderen Kindern spielen.
HILFE, WENN IHR KIND VIEL SCHREIT
Wenn Ihr Kind viel schreit und sich nur schwer beruhigen lässt, können Sie sich Hilfe holen. In allen Kommunen finden Sie Beratung und Hilfe bei Familienhebammen, Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegenden oder Beratungsstellen. In vielen Kommunen gibt es sogar spezielle „Schreiambulanzen“. Adressen von Schreiambulanzen in Ihrer Nähe finden Sie in der „Suche Schreiambulanzen“.
ELTERNKURSE
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Kursformaten, die Eltern besuchen können, um ihre Kinder zu fördern, sich in der Erziehung sicherer zu fühlen und andere Eltern kennenzulernen. Ausführliche Infos finden Sie im Beitrag über die Babykurse