Challenges in sozialen Netzwerken

So schützen Sie Ihr Kind vor riskanten Challenges im Netz

Text zuletzt aktualisiert: 11.11.2024

Challenges: Wieso können sie gefährlich sein und wie kann ich mein Kind schützen? 

Soziale Medien können inspirierend sein und bieten viele Möglichkeiten, sich zu vernetzen und auszutauschen. Oftmals regen sie zum Mitmachen und Nachahmen an. Das kann jedoch gewisse Risiken bergen. 

Zum Beispiel, wenn Kinder und Jugendliche auf gefährliche Challenges im Netz stoßen. Wenn sie versuchen, diese Herausforderungen ebenfalls zu schaffen, kann es dazu kommen, dass sie sich selbst oder andere gefährden. Was macht manche Challenges so gefährlich und wie können Sie Ihr Kind davor schützen? Das Team von ZEBRA (www.fragzebra.de) der Landesanstalt für Medien NRW beantwortet diese und weitere Fragen.  

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Challenges in sozialen Netzwerken

Was sind Challenges?

Internet-Challenges sind Herausforderungen oder auch Mutproben, die sich stark voneinander unterscheiden können. Bei jeder Challenge gibt es ein festgelegtes Verhalten, das dann gefilmt und weiterverbreitet werden soll. Dafür kann man das Video entweder auf Social Media posten oder über Messengerdienste an andere Leute verschicken. Challenges haben außerdem in der Regel ein festes Wiedererkennungsmerkmal, also zum Beispiel einen bestimmten Namen, eine Musik oder einen Tanz. 

Häufig werden andere Personen auch ausdrücklich dazu aufgefordert, die Challenge als nächstes nachzumachen und andere Personen zu nominieren.  

Wenn Challenges nachgeahmt werden, wird das von Jugendlichen jedoch nicht immer gefilmt und im Netz verbreitet. Teilweise dienen diese ausschließlich als Inspiration, um diese im Freundeskreis nachzuspielen. 

Warum nehmen Kinder und Jugendliche an Challenges teil?

Dass sich junge Menschen an Mutproben beteiligen, ist nicht neu. Auch bevor es soziale Netzwerke gab, haben Jugendliche ihre Grenzen ausgetestet und wollten sich vor der Freundesgruppe beweisen.  Manchmal geht es gerade darum, nicht immer auf Erwachsene zu hören und sich von diesen abzugrenzen. 

Manchmal spielen soziale Gruppen eine Rolle. Haben Personen aus dem eigenen Umfeld schon an Challenges teilgenommen, kann das großen Druck auf Kinder und Jugendliche ausüben. Nicht selten lässt man sich dann dazu hinreißen, Dinge zu tun, bei denen man sich möglicherweise nicht wohl fühlt. Geschieht diese Aufforderung sogar online und damit in aller Öffentlichkeit, kann das den sozialen Druck weiter verstärken. 

Sind alle Challenges gefährlich?

Nicht alle Challenges sind auch gefährlich. Viele Herausforderungen sind unbedenklich und bringen Spaß beim Nachmachen. Challenges können sogar positiv beeinflussen und Menschen dazu inspirieren etwas Gutes für sich oder andere zu tun.  

Etwa 30% der Internet-Challenges sind jedoch nicht so harmlos. Sie können Kinder und Jugendliche dazu verleiten, sich selbst oder ihrer Umgebung zu schaden. Von diesen negativen Challenges zeigen 96% Herausforderungen, die körperlich oder psychisch schaden können. Etwa 1% können sogar potenziell tödlich enden.   

Dies und vieles mehr ist in der Studie „Challenge Accpeted“ der Landesanstalt für Medien NRW nachzulesen.  

Woran erkenne ich, dass eine Challenge gefährlich ist?

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Challenges in sozialen Netzwerken

Es ist nicht immer einfach, eine gefährliche oder risikoreiche Challenge auf den ersten Blick zu erkennen. Wollen die eigenen Kinder an einer Challenge teilnehmen, kann es sich also lohnen, sich diese genauer anzuschauen. Das kann auch gemeinsam mit Ihrem Kind passieren und dabei helfen zu lernen, selbst kritisch mit solchen Inhalten umzugehen. 

Dabei können Sie gemeinsam über verschiedene Aspekte nachdenken:  

  • Was muss man bei dieser Challenge machen?  
  • Warum möchte ich an dieser Challenge teilnehmen?  
  • Was kann möglicherweise schiefgehen?  
  • Und: Fühle ich mich wohl damit? 

Wenn eine Challenge harmlos scheint und Ihrem Kind Spaß machen könnte, kann sie eine lustige Herausforderung sein. Sind mögliche körperliche oder psychische Risiken erkennbar, sollten Sie noch einmal das Gespräch suchen. Auch wenn Ihr Kind nur wegen der Aufforderung seines Umfeldes an einer Challenge teilnehmen möchte, sollten Sie Ihr Kind darin bestärkt, dem sozialen Druck nicht nachzugeben. 

Mehr Tipps dazu, gefährliche Challenges zu erkennen und mit Gruppendruck umzugehen, finden Sie bei logo!

Wie kann ich mein Kind schützen?

Kinder komplett vor bestimmten Inhalten im Netz zu schützen, ist nicht immer einfach. Es lässt sich nicht vollständig vermeiden, dass ein Kind mit schädigenden Inhalten in Berührung kommt. Sie als Eltern können trotzdem einige Maßnahmen ergreifen, um Ihr Kind vor gefährlichen Challenges zu warnen. 

Wo finden wir Hilfe und Beratung?   

Mit Fragen zum Thema Internet-Challenges können Sie sich an ZEBRA wenden, ein kostenfreies, unabhängiges Frage-Antwort-Angebot der Landesanstalt für Medien NRW. 
Für Sorgen, Ängste und Ähnliches stehen außerdem Seelsorge-Angebote wie die Nummer gegen Kummer oder der krisenchat rund um die Uhr zur Verfügung.  

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Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit dem Angebot ZEBRA der Landesanstalt für Medien NRW erstellt..

Bei der Initiative „Schau hin!“ finden sich viele weitere Informationen rund ums Thema Challenges.

Die Website „Ins Netz gehen“ der BZgA bietet umfangreiche Tipps für Eltern zum Thema Internet-Challenges an. 

Weitere Information zum Thema finden Sie auch bei der „AKTION-TU-WAS“ der Polizei.

Der Elternguide.online nimmt das Internetphänomen Challenges ebenfalls genauer unter die Lupe.

Informationen und Material, das für Kinder im Grundschulalter geeignet ist, gibt es beim Internet ABC. 

Auch auf der Seite Klicksafe finden Jugendliche und Eltern hilfreiche Infos zum Thema Internet-Challenges.