Kostenfallen für Jugendliche und Heranwachsende

Verträge, Abos, Games und Online-Shopping 

Text zuletzt aktualisiert: 20.01.2025

Gefährliche Klicks: Wie Streaming und Shopping junge Menschen in die Schulden treiben können

Es fängt oft klein an: ein Streaming-Abo hier, ein paar In-App-Käufe da – und plötzlich wird das Geld knapp. Als junger Mensch genießt du viele Freiheiten, hast aber auch finanzielle Verantwortungen. Handyverträge, Streaming-Abos, kostenpflichtige Online-Games und Online-Shopping können schnell zur Schuldenfalle werden. Auf dieser Seite erfährst du, wie du die Risiken erkennst. 

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Jugendliche spielt mit einer Spielkonsole

Kostenfallen im Alltag

Viele kleine Ausgaben können sich schneller summieren, als du denkst. Besonders Dienste und Angebote, die regelmäßig kleine Beträge verlangen, wirken auf den ersten Blick harmlos, können aber schnell zur finanziellen Belastung werden. Hier erklären wir dir, wie du typische Fallen erkennst und deine Finanzen im Griff behältst. 

  • Handyverträge: Vorsicht vor versteckten Kosten
    Ein neues Smartphone mit einem attraktiven Vertrag klingt gut. Doch oft stecken hinter solchen Angeboten lange Vertragslaufzeiten, hohe monatliche Gebühren und versteckte Zusatzkosten. Ein genauer Blick ins Kleingedruckte lohnt sich. Überlege dir, ob ein Prepaid-Tarif oder ein günstigerer Vertrag ohne teures Smartphone für dich nicht die bessere Wahl ist.
  • Streaming-Abos: Kleinbeträge, die sich summieren
    Musik, Filme, Serien – Streaming-Dienste sind aus dem Alltag kaum wegzudenken. Aber hast du einen Überblick, wie viel du monatlich dafür ausgibst? Oft laufen mehrere Abos parallel, die zusammen ein Loch in dein Budget reißen können. Tipp: Überlege dir, welche Dienste du wirklich nutzt, und kündige die anderen.
  • Online-Games: Vorsicht bei kleinen Käufen in Spielen und Apps
    Viele Spiele bieten Mikrotransaktionen wie den Kauf von Skins, Lootboxen oder virtuellen Währungen an. Was als kleine Ausgabe beginnt, schießt in Summe schnell mal in die Höhe. Pay-to-Win-Mechaniken setzen zusätzlich darauf, dich zum Geldausgeben zu animieren.
    Auch Gaming-Abos für PC oder Spielekonsole können teuer werden, wenn sie nicht oder nur ab und zu genutzt werden. Setze dir am besten ein festes Budget für deine Spieleausgaben. Auch hier gilt: Wenn du mehrere Abos abgeschlossen hast, überlege dir, welches du wirklich nutzt und kündige die anderen.
  • Online-Shopping: Besser mit Plan einkaufen
    Online-Shopping verführt zu Spontankäufen. Es ist bequem, Produkte per Klick nach Hause zu bestellen. Das führt aber oft dazu, dass wir mehr kaufen, als wir eigentlich brauchen. Ein weiterer Nachteil: Durch Kreditkarten, Zahlungsdienste wie PayPal oder die Funktion „Buy Now Pay Later“ verlieren viele den Überblick über ihre Ausgaben. Tipp: Mache dir eine Liste, bevor du etwas kaufst, und überlege, ob du den Artikel wirklich benötigst.

So wirst du beeinflusst

Die psychologischen Tricks, die hinter vielen Produkten und Angeboten stecken, können leicht dazu führen, dass du mehr Geld ausgibst, als du geplant hast. Hier sind einige Mechanismen, auf die du achten solltest: 

  • Belohnungssysteme: Besonders in Online-Games sorgen Belohnungen und Fortschritte dafür, dass du immer weiterspielen möchtest. Dieses Prinzip kann dich dazu verleiten, immer wieder kleine Beträge für zusätzliche Inhalte auszugeben. 
  • Verlustvermeidung:  
    Häufig werden als Belohnung „Premiumleistungen“, mit denen du im Spiel schneller vorankommst, für kurze Zeit kostenlos für dich freigeschaltet. Um deine Entwicklung im Spiel nicht wieder zu „verlangsamen“, musst du die Premiumleistung nach Ablauf bezahlen. Dies kann dazu führen, dass du weiterhin Geld dafür ausgibst, um deine Entwicklung im Spiel auf dem schnelleren Level zu halten.  
  • Sozialer Druck: Freunde oder Communitys in sozialen Medien präsentieren oft Produkte oder Erlebnisse, die mit Erfolg oder Beliebtheit verbunden sind. Das kann dich dazu bringen, Dinge zu kaufen, um dazuzugehören oder mithalten zu können. 
  • Werbung durch Influencer: Viele Influencer präsentieren Produkte auf eine Weise, die nicht sofort als Werbung erkennbar ist. Diese subtilen Botschaften beeinflussen unbewusst deine Kaufentscheidungen und können dich dazu verleiten, Dinge zu kaufen, die du eigentlich nicht brauchst. 
  • Versteckte Kosten: Abonnements oder In-Game-Käufe erscheinen zunächst günstig, doch ihre langfristigen Kosten summieren sich. Eine Premiumleistung für 0,99 € für 3 Tage sieht zunächst günstig aus. Wenn du den Dienst aber einen ganzen Monat in Anspruch nehmen möchtest, dann summieren sich die Kosten schnell auf 10,00 € im Monat. Überlege dir, ob die Leistung dir wirklich so viel Geld wert ist. 

Verschaffe dir einen Überblick

Dir fehlt im Alltag oft das Finanzbewusstsein? Damit bist du nicht allein! Dabei ist es wichtig zu wissen, wie man Einnahmen und Ausgaben im Blick behält. 

Wir haben ein paar Tipps für dich zusammengefasst:  

  • Erstelle ein Budget: Schreibe auf, was du monatlich einnimmst und ausgibst. 
  • Prüfe deine Verträge: Handy- oder Streaming-Abos scheinen günstig, aber weißt du wirklich, wie viel du monatlich dafür ausgibst? 
  • Plane dein Geld: Lege kleine Beträge zurück, um unvorhergesehene Ausgaben abzufangen. 
  • Behalte den Überblick: Nutze praktische Tools und Apps, die dir helfen, deine Einnahmen und Ausgaben im Blick zu behalten. 

Wo finden wir Hilfe und Beratung? 

Wenn du merkst, dass es finanziell eng wird, sprich mit jemandem. Das können deine Eltern, Vertrauenspersonen oder Lehrkräfte sein. Schulden sollten kein Tabuthema sein!  
Zögere auch nicht, dir professionelle Hilfe zu holen, beispielsweise hier:  
 

  • Die Verbraucherzentrale NRW bietet bei Geld- und Kreditproblemen eine kostenfreie Beratung an. Persönlich oder telefonisch.  
  • Unser Familienlotse hilft dir außerdem die passende Schuldnerberatung in deiner Nähe zu finden. 

Die Caritas bietet ein Finanzcoaching speziell für junge Leute an.

In der ZDF-Dokumentation „Jung verschuldet“ erfährst du mehr darüber, warum sich junge Erwachsene verschulden.