Zeckenschutz

So schützen Sie Ihr Kind vor den Folgen eines Zeckenstichs

Text zuletzt aktualisiert: 04.07.2023

Achtung, Zeckenalarm!

Mit der warmen Jahreszeit werden auch die Zecken wieder aktiv. Gerade Kinder sind gerne und viel im Freien unterwegs. Damit steigt das Risiko, in der Wiese oder im Wald von einer Zecke gestochen zu werden und sich mit Borreliose-Bakterien oder FSME-Viren anzustecken. Lesen Sie hier, was Sie über eine Impfung wissen müssen und welche Möglichkeiten es noch gibt, Ihr Kind vor den Folgen eines Zeckenstiches zu schützen.

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Gesundheitliche Risiken durch Zeckenstiche

Die fiesen kleinen Blutsauger sitzen meist im hohen Gras oder im Gebüsch und lassen sich gerne auf die Haut fallen. Dort setzen sie sich fest und können dabei Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.

Eine Borreliose ist häufig schwer erkennbar. Krankheitssymptome treten oft erst Wochen nach dem Zeckenstich auf. Wird Borreliose frühzeitig erkannt, kann die Erkrankung gut durch Antibiotika behandelt werden.

Anders ist das bei FSME. Hierbei handelt es sich um eine Virusinfektion, die zu Entzündungen von Hirnhaut und Rückenmark führt. Behandeln lassen sich nur die Symptome, wie Fieber oder Schmerzen. Der Krankheitserreger selbst ist nicht zu bekämpfen. Es gibt nur die Vorbeugung durch eine Impfung.

Impfen: Ja oder Nein?

Die Impfung gilt als der wirksamste Schutz vor den Folgen einer Ansteckung mit FSME. Das gilt für alle, die viel draußen sind und betrifft kleine Kinder besonders. Denn sie spielen gerne und viel in der Natur und meist bodennah.

Vor allem, wenn Sie in einem sogenannten Risikogebiet leben oder dort Urlaub machen möchten, empfiehlt die „Ständige Impfkommission“, kurz STIKO, eine Impfung. Eine Karte mit den Zecken-Risiko-Gebieten können Sie beim Robert Koch Institut einsehen. Das erleichtert Ihnen die Risikoeinschätzung.

Die Impfung gilt als gut verträglich. Die STIKO empfiehlt sie als sichersten Schutz gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) bereits für Kinder ab 12 Monaten. Es gibt zwei zugelassene Impfstoffe. Als Nebenwirkung kann bei Kindern für einige Tage Fieber auftreten. Mit steigendem Alter der Kinder nimmt diese Nebenwirkung ab.

Drei Impfungen werden benötigt, um einen langfristigen, etwa fünf Jahre andauernden, Schutz aufzubauen. Bereits nach der zweiten Impfung tritt die Schutzwirkung ein. Die Impfungen werden in der Regel über einen Zeitraum von zwölf Monaten verabreicht. Es gibt bei Bedarf die Möglichkeit, innerhalb von fünf Wochen den vollen Impfschutz zu erlangen.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA, empfiehlt Eltern, sich in ihrer kinderärztlichen Praxis beraten zu lassen und mit einer medizinischen Fachkraft Risiken und Nutzen gegeneinander abzuwägen.

Kosten der Impfung

Die Kosten für eine FSME-Impfung liegen zwischen 30 und 50 Euro. Wenn Sie in einem „Risikogebiet“ leben, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Impfung. Möglicherweise gilt das auch, wenn Sie in einer Risiko-Region Urlaub machen wollen. Klären Sie diese Frage am besten vor der Reise mit Ihrer Krankenkasse.

Die beste Vorsorge ist, Zeckenstiche möglichst zu vermeiden

Eine Zeckenimpfung wirkt nur gegen FSME, eine Impfung gegen Borriolose ist nicht möglich. Deswegen sollten Sie Ihr Kind möglichst immer vor Zeckenstichen schützen. Diese Tipps können helfen:

 

  • Geeignete Kleidung
    Achten Sie auf geeignete Kleidung: Lange Hosen und langärmlige Oberteile, die eng anliegen, können Zecken davon abhalten, auf die Haut Ihres Kindes zu gelangen. Die Socken ziehen Sie am besten über die Hose.
  • Helle Kleidung
    Wenn Ihr Kind helle Kleidung trägt, lassen sich herabgefallene Zecken besser sehen. 
  • Feste Schuhe
    Ihr Kind sollte feste Schuhe tragen, die von allen Seiten geschlossen sind.
  • Regelmäßiges Absuchen
    Wenn Ihr Kind draußen war, sollten Sie es regelmäßig auf Zecken absuchen, besonders nach einem Ausflug in dicht bewachsene Gebiete. Achten Sie dabei besonders auf Bereiche wie Kopfhaut, Hals, Achselhöhlen, Bauchnabel, Leistenbereich und hinter den Ohren.
  • Vorbeugen
    Auch mit insektenabweisenden Lotionen können Sie vorbeugen. Tragen Sie das Mittel auf die unbedeckten Hautstellen Ihres Kindes auf. Beachten Sie bitte die Hinweise des Herstellers und prüfen Sie, ob das Mittel für das Alter Ihres Kindes geeignet ist.
  • Haustiere kontrollieren
    Vergessen Sie nicht, Ihre Haustiere auf Zecken abzusuchen. Zecken, die sich noch nicht festgesaugt haben, gelangen leicht vom Tier auf das Kind.

Was ist zu tun, wenn mein Kind von einer Zecke gestochen wurde?

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  • Entfernen Sie die Zecke möglichst schnell mit einer Zeckenzange, einer Zeckenkarte oder einer Pinzette.
  • Wichtig: Vermeiden Sie es, die Zecke zu zerquetschen oder zu drehen. Dabei könnte der Körper der Zecke platzen und Bakterien in den Körper Ihres Kindes kommen.
  • Greifen Sie deshalb die Zecke am Kopf, so nah es geht an der Haut, und ziehen sie die Zecke langsam heraus.
  • Markieren Sie die Stichstelle am besten mit einem Kugelschreiber und beobachten Sie, ob es in den nächsten Tagen an der Stelle zu Hautveränderungen wie Rötungen kommt. Sowohl dann als auch bei Fieber oder Schmerzen in Folge eines Zeckenstiches sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen.

Wo finden wir Hilfe und Beratung?

Bei Fragen rund um den Zeckenschutz und zu einer möglichen Impfung können Sie sich an Ihre kinderärztliche Praxis wenden.

Informationen zur Impfung gegen FSME erhalten Sie auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Antworten auf häufig gestellte Fragen zur FSME-Impfung finden Sie auf der Website des Robert-Koch-Institutes.

Das Universitätsklinikum Bonn hat ein hilfreiches Video zur richtigen Zeckenentfernung erstellt.

Zum Herunterladen und Ausdrucken gibt es ein Hinweisblatt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Schutz vor Zecken und zu ihrer Entfernung.

„Warum ich mich vor Zecken in Acht nehmen muss“ heißt ein Kinderheftchen vom Borreliose und FSME Bund Deutschland e.V. Es kann kostenlos heruntergeladen werden und eignet sich gut zum Vorlesen.