Medienerziehung

Wie erziehe ich mein Kind im Umgang mit den digitalen Medien? 

Text zuletzt aktualisiert: 26.08.2024

Wie erziehe ich mein Kind in den digitalen Medien?

Digitale Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Kinder kommen bereits in sehr jungem Alter mit ihnen in Kontakt. Aber warum genau ist es so wichtig, Heranwachsende bestmöglich auf das Leben in einer digitalen Welt vorzubereiten? Wie schütze ich mein Kind am besten? Und: Wo bekomme ich Hilfe, wenn ich sie benötige? Das Team von ZEBRA (www.fragzebra.de) der Landesanstalt für Medien NRW beantwortet diese und weitere Fragen. 

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Vater liegt mit seinen zwei Söhnen im Bett und alle schauen aufs Handy

Warum ist Medienerziehung wichtig?

Studien¹ zeigen: Die meisten Kinder und Jugendlichen wachsen heutzutage mit einer breiten Spanne an digitalen Medien, Netzwerken und Inhalten auf. Sie tauschen sich dort mit Freundinnen und Freunden aus, informieren sich über das Weltgeschehen oder neue Trends und nutzen das Netz, um sich kreativ auszuleben. 

Bei allen Vorteilen und Möglichkeiten, die digitale Medien heute eröffnen, ist es wichtig, die Risiken und Gefahren nicht aus dem Auge zu verlieren und zugleich Kinder und Jugendliche zu selbstständigen Mediennutzenden zu erziehen. 

Dabei sollten Sie nicht warten, bis akuter Handlungsbedarf besteht, sondern vorausschauend eine Medienumgebung schaffen, in der sich Ihr Kind wohlfühlt und sicher entwickeln und entfalten kann.  

¹ siehe z.B. die KIM-Studie des mpfs 

Für welche Themen sollte ich mein Kind sensibilisieren?

Die wichtigen Themen, die Ihnen in der Medienerziehung begegnen können, erstrecken sich von angemessenem und respektvollem Verhalten im Netz über potenziell gefährliche Trends bis hin zu sexualisierter Gewalt. 

Es ist praktisch unmöglich, ein Kind auf jede mögliche Gefahrensituation vorzubereiten. Mithilfe einiger grundlegender Schritte können jedoch die meisten Risiken bereits stark verringert werden. 

Einfache Regeln können dabei schon sehr wirksam sein. Diese können beispielsweise lauten: „Wenn ich etwas im Internet nicht verstehe, frage ich meine Eltern“, „Alle Menschen werden auch im Internet mit Respekt behandelt“, oder auch „Kein Kontakt mit fremden Personen“. Auch das altbekannte Thema der Bildschirmzeit kann besprochen und gemeinsam geregelt werden. Alle Vereinbarungen lassen sich einfach in einem Mediennutzungsvertrag festhalten. 

Der zentralste Punkt für eine gesunde Medienerziehung ist, dass Sie als Eltern stets als Ansprech- und Vertrauensperson für jegliche Sorgen oder Fragen auch aus dem Medienbereich zur Verfügung stehen. Das Kind sollte sich vertrauensvoll und ohne Angst vor Bestrafung an Sie wenden können, wenn es etwas im Internet gesehen hat, was es noch nicht versteht oder verstörend findet. Auch wenn es selbst oder ein anderes Kind online schikaniert oder von fremden Personen angeschrieben wird, sollten Sie ansprechbar sein. 

Wie spreche ich mit meinem Kind über Medien?

Gespräche über Medien mit Ihrem Kind können Sie vorher ankündigen, damit beide Seiten sich bereits Gedanken machen und vorbereiten können. Wichtig ist, dass der Austausch auf Augenhöhe stattfindet und alle Beteiligten zu Wort kommen, sei es mit Sorgen, Wünschen oder einfachen Fragen. Jeder Äußerung sollte respekt- und verständnisvoll begegnet werden. 

Auch außerhalb von Gesprächen über Medien haben Eltern einen Einfluss auf das Verhalten ihrer Kinder: Sie sind Vorbilder und sollten daher in ihrem digitalen Alltag stets mit möglichst gutem Beispiel vorangehen. 

Sie können sich bei Gelegenheit auch Inhalte zeigen lassen, die in der Mediennutzung des Kindes eine große Rolle zu spielen scheinen. Das zeigt Interesse und hilft, die Mediennutzung des Kindes zu verstehen und darüber zu sprechen. 

Wichtig ist ebenfalls, dass ein Austausch über die Mediennutzung Ihres Kindes kein einmaliges Gespräch bleibt, sondern regelmäßig stattfindet. Denn nicht nur Kinder entwickeln sich schnell weiter, sondern auch die Medienwelt und ihr Leben in dieser. 

Wo finden wir Hilfe und Unterstützung?

Mit Fragen zum Thema Medien können Sie oder Ihr Kind sich jederzeit an ZEBRA, das kostenfreie und unabhängige Frage-Antwort-Angebot der Landesanstalt für Medien NRW wenden. 

Das Angebot Eltern und Medien der Landesanstalt für Medien NRW ermöglicht Schulen, Kitas und Initiativen in Nordrhein-Westfalen, kostenfreie Elternabende zu verschiedenen Medienthemen zu organisieren. 

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Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit dem Angebot ZEBRA der Landesanstalt für Medien NRW erstellt.

Weiterführende Informationen zum Einstieg in die Medienwelt gibt es beim Internet-ABC.

Viele interessante Artikel zur Medienerziehung finden sich in der Wissensdatenbank von ZEBRA.

Auch klicksafe bietet hilfreiche Materialien und Informationen für Kinder, Jugendliche und Eltern.

Die Initiative SCHAU HIN! unterstützt Eltern in der Medienerziehung.

Anleitungen zu technischen Sicherheitseinstellungen für verschiedene Apps und Geräte finden Eltern bei medien-kindersicher.de. 

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert Eltern zum Aufwachsen mit modernen Medien.

Der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zusammengestellte Wegweiser bietet eine Auswahl hilfreicher Internetangebote zum Thema Medienerziehung.

Tipps Zum Download

Wichtiges auf einem Blick hat die Elterninformation der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung „Medien und Digitales“ zusammengefasst. 

Der Medienratgeber der Initiative SCHAU HIN! unterstützen Eltern dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien stark zu machen.