Kindern Demenz erklären

Anregungen, um die Krankheit kindgerecht zu vermitteln 

Text zuletzt aktualisiert: 10.06.2024

Diagnose Demenz: So gelingt ein behutsamer Umgang mit den Fragen und Sorgen von Kindern.

Bei der Diagnose Demenz steht erstmal alles Kopf. Sie beeinflusst nicht nur das Leben der betroffenen Person, sondern das gesamte familiäre Umfeld. Umso wichtiger ist es, mit Ihrem Kind darüber zu sprechen. Doch wie gelingt es, eine so komplexe Krankheit kindgerecht zu erklären? Hier bekommen Sie Tipps und Anregungen, wie Sie mit Ihrem Nachwuchs über Demenz sprechen können. 

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Enkelin umarmt Großmutter

„Oma ist so vergesslich geworden…“ – Demenz einfach erklärt

Etwas zu vergessen, das ist ganz normal. Das kennen wir alle aus unserem Alltag. Der Geldbeutel ist verschwunden oder der Wohnungsschlüssel hat sich in Luft aufgelöst. Doch wenn die Vergesslichkeit zunimmt und immer mehr Erinnerungen verschwinden, kann eine demenzielle Erkrankung der Grund dafür sein. Betroffen sind meist ältere Menschen, vielleicht die Oma oder der Opa Ihres Kindes.  

Die Website „Wegweiser Demenz“ bietet Ihnen und Ihren Kindern einen leichten und einfühlsamen Einstieg in das Thema Demenz. Auf dem Informationsportal des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finden Sie neben allgemeinen Informationen über demenzielle Erkrankungen auch zahlreiche Tipps und anschauliche Beispiele zum Umgang mit der Krankheit.  

Der Inhaltsbereich „Kindern Demenz erklären“ widmet sich speziell der Frage, wie Sie Ihrem Kind die Krankheit und den Umgang mit betroffenen Personen näherbringen können. Dort finden Sie Rat und Hilfe, wenn es zum Beispiel darum geht 

  • warum sich die Oma so komisch verhält, 
  • warum sich der Opa nicht mehr an den Wochentag erinnern kann, 
  • warum bei Oma die Fliegenklatsche im Kühlschrank landet oder 
  • warum Opa manchmal nicht mehr nach Hause findet. 

Das Kapitel „Was Oma jetzt gerne macht“ gibt Anregungen für gemeinsame Unternehmungen und die Freizeitgestaltung. 

Auch Materialtipps und Links zu einer Buchempfehlung, einem Film und zum Demenz-Lernspiel „Was hat Oma?“ hält das Portal bereit. 

Den richtigen Zeitpunkt finden

Mit dem eigenen Kind über Demenz zu sprechen, ist nicht einfach – vor allem, wenn liebgewonnene Menschen wie die Oma oder der Opa betroffen sind. Manche Eltern würden ein solches Gespräch am liebsten auf „später“ verschieben, wenn das Kind „alt“ genug ist.  

Doch wann ist das?  

Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Kinder haben ein feines Gespür für Stimmungen. Daraus entstehen Fragen und Sorgen, auf die Sie behutsam eingehen sollten – ohne Aufschub. Die demenzielle Erkrankung begleitet Ihren Alltag als Familie vermutlich über einen längeren Zeitraum, verändert sich laufend und wirft bei Ihren Kindern immer wieder neue Fragen auf, die beantwortet werden wollen.  

Mit einer altersgerechten Annäherung an die Krankheit Demenz können Ihre Tochter oder Ihr Sohn jedoch verstehen, was gerade passiert und sie können lernen, in ihrem Umfeld ohne Vorbehalte mit Menschen mit Demenz umzugehen. 

Wo finden wir Hilfe und Beratung? 

Den Inhaltsbereich „Kindern Demenz erklären“ finden Sie im Hauptmenü der Website „Wegweiser Demenz“ unter dem Navigationspunkt „Alltag und Pflege.  

Der Pflegewegweiser NRW der Verbraucherzentrale NRW und der Landesverbände der Pflegekassen begleitet pflegende Angehörige auf ihrem Weg und bringt Licht in den Dschungel der zahlreichen Unterstützungsmöglichkeiten. 

Nach Beratungsstellen in Ihrer Nähe können Sie über die Datenbank Beratung zur Pflege suchen.   

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. bietet bundesweite Beratung per Telefon und E-Mail an.   

Auf der Website der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. finden Sie weitere Informationen für Kinder und Jugendliche. 

Der Animationsfilm „Knietzsche und die Demenz“ erklärt Kindern auf YouTube verständlich das Thema Demenz. 

Zwei Folgen des Demenz-Podcasts, der von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. mitherausgegeben wird, befassen sich ebenfalls mit dem Thema Kinder und Demenz bzw. Jugendliche und Demenz. Hören Sie doch mal rein: