Geschlechtsspezifische Rollenklischees - die Wirklichkeit sieht anders aus
Mädchen mögen rosa Glitzer, Jungs wilde Abenteuer? Jungen können besser rechnen, Mädchen haben ein besseres Sprachverständnis? Mädchen spielen mit Puppen, Jungen mit Autos? … Stopp! Ganz schön viele Vorurteile, die den Geschlechtern zugewiesen werden. Diese traditionellen Rollenbilder sind wissenschaftlich längst überholt. Aber woher kommt unser Blick auf die Geschlechter und wie können Sie als Eltern damit umgehen?
Wenn es um Mädchen und Jungen geht, sind wir alle schnell dabei, in Schubladen zu denken:
Richtig ist, dass sich aufgrund der genetischen Veranlagung die körperlichen Merkmale unterscheiden:
Nicht richtig ist, dass „typische“ Eigenschaften eindeutig Mädchen oder Jungen zuzuschreiben sind. Auch wenn sich traditionelle Rollenbilder hartnäckig halten, ist sich die Wissenschaft darüber einig: Die Entwicklung von Kindern wird maßgeblich durch die Erziehung, die Rollenvorstellungen der Erwachsenen, gesellschaftliche Normen und Werte sowie die gelebten Traditionen im Umfeld des Kindes geprägt. Daher kommt dem sozialen Umfeld des Kindes eine große Bedeutung zu.
Bereits von Geburt an werden Mädchen und Jungen je nach Geschlecht unterschiedlich behandelt. Schon in der Geburtsklinik bekommt zum Beispiel ein Mädchen noch oft ein rosafarbenes Namensbändchen, ein Junge ein blaues. Auch das Marketing von Unternehmen unterstreicht häufig die traditionellen Rollenbilder für Spiel- und Süßwaren. So verfestigen sich Rollenbilder bei Kindern bereits im Alter von drei bis vier Jahren. Das kann sich unter anderem später auf die Berufs- und Studienwahl auswirken. Rollenklischees sind auch eine der Ursachen für die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern und die Tatsache, dass Frauen in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert sind.
Auch wenn es biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt – viele Eltern möchten so erziehen, dass ihr Kind sich nicht von vornherein in eine bestimmte Rolle hineingedrängt fühlt. Das ist gar nicht so einfach, denn Geschlechterklischees lauern überall. Und oftmals tappen wir ganz unbewusst in die Falle. Doch als Eltern haben Sie eine wichtige Vorbildfunktion für Ihr Kind. Das gilt auch für die Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern.
Hier kommen ein paar Beispiele, wie Sie in der Erziehung positiven Einfluss auf Klischees und gängige Vorurteile nehmen können: