Menschen mit Behinderung als Eltern
Familiengründung trotz Einschränkungen
Alle Menschen dürfen ein erfülltes Familienleben mit eigenen Kindern verwirklichen – das gilt selbstverständlich auch für Personen mit Behinderungen. Das Leben mit Kindern zu teilen ist eine große Freude, bedeutet gleichzeitig jedoch eine große Verantwortung mit zusätzlichen Herausforderungen.
Vielleicht machen Sie sich als (zukünftige) Großeltern oder Angehörige Sorgen, wenn ein oder beide Elternteile beeinträchtigt sind. Hier erfahren Sie, wo Sie geeignete Beratungs- und Hilfsangebote zur Unterstützung Ihrer Familie finden können.
Wie kann das Familienleben trotz Behinderung gelingen?
Für Eltern mit Behinderung ist der Familienalltag häufig besonders anstrengend. Hilfreich ist, wenn Sie als Eltern oder Angehörige Ihre Hilfe bei der Versorgung und Betreuung des Kindes anbieten. Das allein wird womöglich nicht ausreichen. Eine kompetente Beratung kann zusätzlich dazu beitragen, passende Hilfeleistungen zu erhalten, die den künftigen Eltern zustehen. Das können ganz vielfältige Angebote unterschiedlicher Leistungsträger sein und hängt von der individuellen Lebenssituation ab.
Welche Hilfen können Eltern mit Behinderung bekommen?
Für Eltern mit körperlichen Einschränkungen, Lernschwierigkeiten oder psychischen Erkrankungen gibt es zahlreiche Unterstützungsangebote, die eine aktive Elternschaft erleichtern. Um diesen Eltern gemeinsam mit ihrem Kind eine dauerhafte Lebensperspektive zu ermöglichen, bestehen Ansprüche auf
- finanzielle Hilfen,
- materielle Hilfen, die den Alltag mit Kind erleichtern, zum Beispiel ein barrierefreies Kinderbett, besondere Wickeltische etc. und
- personelle Hilfen wie zum Beispiel eine Elternassistenz oder eine begleitete Elternschaft.
Die Unterstützung orientiert sich immer an der Art und Schwere der Beeinträchtigung und den individuellen Gegebenheiten. Im Vordergrund steht das Ziel, das Wohl des Kindes zu sichern.
Wo gibt es Hilfe und Beratungsangebote?
Menschen mit Behinderung und deren nahestehenden Angehörigen stellen sich besonders viele Fragen zur Familienplanung, Kinderpflege, -betreuung und -erziehung. Spezielle Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen informieren, beraten, begleiten und vernetzen besonders zielgenau und einfühlsam.
Wo bekomme ich Beratung und Unterstützung?
- Auf der Internetseite der Beauftragten der Landesregierung für Menschen mit Behinderung finden Sie viele Hinweise auf Beratungsstellen und Ansprechpersonen in Ihrer Nähe.
- Für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen gibt es ein flächendeckendes und kostenfreies Netz aus 60 Beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen, die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung.
- Auch in den sechs Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben (KSL.NRW) können Sie sich beraten lassen.
Auch die Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen und die Dienste der offenen Behindertenarbeit sind kompetente Anlaufstellen bei Fragen von Angehörigen zur Elternschaft von Menschen mit Behinderungen.