Junge Menschen und Sucht
Junge Menschen vor Sucht schützen
Alkohol, Tabak, Cannabis und andere Drogen – in der Pubertät machen junge Menschen nicht selten erste Erfahrungen mit unterschiedlichen Suchtmitteln. Eltern machen sich zu Recht oft Sorgen über die Folgen.
Das Thema sollte in der Familie kein Tabu sein, sondern offen und ehrlich angesprochen werden. Aufklärung über die gesundheitlichen Gefahren zählt zu den wirksamen Maßnahmen der Prävention. Erfahren Sie hier, wo Sie Informationen erhalten sowie Beratung und Unterstützungsangebote finden.
Welche Süchte gibt es?
Suchtgefahren gehen von Suchtmitteln wie Tabak, Alkohol, Medikamenten oder Drogen wie Cannabis aus. Neueste Studienergebnisse(1), zum Weltdrogentag am 26.6.2022 von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung veröffentlicht, zeigen auf, dass die Zahlen beim Alkohol- und beim Tabakkonsum zwar rückläufig sind, aber der Cannabiskonsum junger Menschen besorgniserregend steigt.
Es gibt aber auch Suchtverhalten, das sich durch übermäßiges Essen oder Hungern, durch Spiel-, Shopping- oder Mediensucht ausdrückt. Von Sucht spricht man, wenn die betroffene Person zum Beispiel zwanghaft hungert, sich regelmäßig in einen Rausch trinkt, mit dem Zocken nicht mehr aufhören kann oder unkontrolliert Dinge kauft, die nicht gebraucht und benutzt werden.
1*) Der Studienbericht steht zum Download unter: www.bzga.de/forschung/studien/abgeschlossene-studien/studien-ab-1997/suchtpraevention/
Wächst die Suchtgefahr, wenn aus Kindern junge Erwachsene werden?
Im Alter zwischen 16 und 18 Jahren wollen junge Menschen zunehmend ihre eigenen Wege gehen. Viele testen Grenzen und wachsende Freiheiten aus und rebellieren gegen die Eltern. Der Einfluss von Freunden wird größer. In der Clique, auf Partys und Festivals kommen irgendwann Tabak, Alkohol, Cannabis oder Partydrogen ins Spiel. Ganz vermeiden werden Sie dieses Ausprobieren nicht können.
Problematisch wird es dann, wenn die Suchtmittel zu dauerhaften „Fluchthelfern“ werden, weil Konflikte und Probleme nicht mehr ohne Suchtmittel lösbar erscheinen. Sie können Ihr Kind jedoch aktiv unterstützen, die Risiken von Suchtmitteln klar zu erkennen und verantwortungsbewusst damit umzugehen.
Wo finden wir Hilfe und Beratung?
Wenn Ihr Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden seine Grenzen ausprobiert, ist das normal und nicht gleich ein Grund zur Sorge. Oft bleibt es bei einer vorübergehenden Phase. Entwickeln sich aus den Anfängen jedoch ernsthafte Probleme, finden Sie hier Beratungsangebote:
Suchthilfeverzeichnis
Wenn Sie sich Sorgen um das Wohl Ihres Kindes machen, können sie sich zu Sucht- und Drogenproblemen an eine örtliche Fachstelle für Suchtprävention wenden. Beratungsstellen in Ihrer Nähe finden Sie über das Suchthilfeverzeichnis der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V.
Infotelefon zur Suchtvorbeugung
Hier handelt es sich um einen telefonischen Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA zu Fragen der Suchtprävention.
Telefon 0221 892031
(erreichbar montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr, freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr)
Sucht & Drogen Hotline
Unter dieser Nummer erreichen Sie telefonische Drogennotrufeinrichtungen, die sich auf Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA zusammengeschlossen haben und Beratung für Betroffene und Angehörige anbieten.
Telefon 01806 313031 (erreichbar rund um die Uhr)
Beratungstelefon zum Nichtrauchen für Jugendliche und Erwachsene
Hier handelt es sich um einen telefonischen Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA zum Thema (Nicht-) Rauchen und Rauchstopp.
Telefon 0800 8 31 31 31 (erreichbar montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr, freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr)