Schulgeld

Rund zehn Prozent der Eltern entscheiden sich, ihr Kind auf eine Privatschule zu schicken. In der Regel muss dann ein Schulgeld gezahlt werden. Häufig wird es gestaffelt nach dem Einkommen der Eltern berechnet. Dieses Schulgeld kann in gewissem Umfang steuerlich geltend gemacht werden. Als „Sonderausgaben“ lassen sich bis zu 30 Prozent der Kosten absetzen, allerdings maximal 5.000 Euro für jedes Kind. 

Sie können 30 % des Schulgeldes, max. 5.000 Euro pro Kind, von der Steuer absetzen, wenn 

• Sie Anspruch auf Kindergeld oder den Kinderfreibetrag für Ihr Kind haben, 
• die Schule in freier Trägerschaft oder überwiegend privat finanziert wird und 
• es sich um eine staatlich anerkannte Schule oder Ersatzschule handelt. 

Geht Ihr Kind im Ausland zur Schule, gelten diese zusätzlichen Voraussetzungen: 

• Die Schule hat ihren Standort in der EU, Island, Liechtenstein oder Norwegen. 
• Der Schulbesuch führt zu einem Abschluss, der von dem zuständigen Landesministerium, der Kultusministerkonferenz der Länder oder von einer inländischen Zeugnis-Anerkennungsstelle anerkannt ist

Das Schulgeld umfasst alle Beträge, die die Eltern für die Unterrichtung Ihres Kindes und zur Deckung der Schulkosten regelmäßig an die Schule zahlen.  

Achtung: Dazu gehören nicht Beherbergungs-, Betreuungs- und Verpflegungskosten. Diese Kosten sind aus dem gezahlten Schulgeld herauszurechnen. Auch Kosten für Schulbücher, Nachhilfeeinrichtungen, Musikschulen, Sportvereine oder Sprachkurse sind nicht absetzbar. 

Auch in bestimmten Ausbildungsberufen kann Schulgeld fällig werden. Das gilt z.B. bei Berufsausbildungen, die 18 Monate praxisorientiert in einer Aus- und Weiterbildungseinrichtung stattfinden und weitere 18 Monate in Praktikumsbetrieben. Diese Kosten können Sie ebenfalls als „Sonderausgaben“ steuerlich absetzen. 

Gut zu wissen: Für Gesundheitsfachberufe hat das Land Nordrhein-Westfalen das Schulgeld 2021 abgeschafft! 

Der Höchstbetrag von 5.000 Euro pro Kind wird dem Elternpaar nur einmal zugestanden. Die Kosten werden bei dem Elternteil berücksichtigt, der das Schulgeld bezahlt hat. Haben sich die Eltern die Kosten geteilt, kann jedes Elternteil Kosten bis zum halben Höchstbetrag, also bis zu 2.500 Euro, geltend machen. Wünschen Eltern eine andere Aufteilung, so können Ehepartner eine andere Aufteilung miteinander vereinbaren. 

Leben Eltern getrennt, können Kosten für eine Privatschule unter bestimmten Voraussetzungen bei der Steuer als Mehrbedarf beim Unterhalt geltend gemacht werden. Es müssen aber sachliche Gründe für den Privatschulbesuch nachgewiesen werden. Die Wahl einer Privatschule ist zum Beispiel berechtigt, wenn eine staatliche Schule nicht zur Verfügung steht oder der Besuch einer Privatschule Ihrem Kind aufgrund von Lernschwierigkeiten oder Behinderungen besser gerecht wird.