Enge Bindung trotz Entfernung

Tipps für eine starke Beziehung zu den Enkelkindern trotz Distanz 

Text zuletzt aktualisiert: 08.04.2025

Mit diesen Tipps schaffen Großeltern liebevolle Nähe zu ihren Enkelkindern

Ob 50 oder 500 Kilometer dazwischenliegen: Auch wenn persönliche Begegnungen seltener sind – eine enge, herzliche Beziehung zwischen Großeltern und Enkelkindern ist möglich. Denn für eine starke Bindung zwischen Großeltern und Enkelkindern braucht es nicht zwingend tägliche Umarmungen, kleine Zeichen der Zuwendung genügen oft. Was zählt, ist die Verbundenheit im Herzen – und aufmerksame Gesten im Alltag. In diesem Beitrag zeigen wir, wie Nähe auch auf Distanz möglich ist, von den ersten Babyjahren bis ins Jugendalter. 

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Viele Familien leben heute weit voneinander entfernt – sei es der Liebe wegen, aus beruflichen Gründen oder einfach, weil sich das Leben so entwickelt hat. Doch eine liebevolle Großeltern-Enkelkinder-Beziehung kennt keine Postleitzahlen. Dank einer guten Portion Zuwendung und moderner Technik wie Video-Chats kann die Verbindung zwischen den Generationen stark und lebendig bleiben – ganz gleich, wie viele Kilometer dazwischenliegen.  

  • 1. Liebevolle Nähe schon im Baby- und Kleinkindalter
    Auch wenn Babys und Kleinkinder noch nicht sprechen oder bewusste Erinnerungen speichern, ist die emotionale Bindung zu vertrauten Menschen bereits in den ersten Lebensmonaten wichtig. Großeltern können dies auch aus der Ferne fördern. Mit diesen Ideen gelingt der Aufbau von Nähe schon früh:

    - Vertrautheit durch Stimme und Gesicht fördern: Regelmäßige Videobotschaften oder kurze Videoanrufe mit Liedern, Reimen oder einem fröhlichen „Guten Morgen!“ sorgen dafür, dass Oma und Opa für das Kind sicht- und hörbar werden.

    - Oma sagt „Gute Nacht“: Eine regelmäßige Sprachnachricht zur Schlafenszeit oder ein Foto, das neben dem Wickeltisch hängt, kann dem Kind helfen, ein vertrautes Gefühl zu entwickeln.

    - Greifbares mitgeben: Ein selbstgebasteltes Minifotoalbum mit Bildern von Oma und Opa, dem Hund oder der Katze, dem Haus und dem Garten, helfen dabei, die Bindung sinnlich erfahrbar zu machen.

    - Geduld bewahren: Es kann vorkommen, dass das Kleinkind bei den ersten Begegnungen fremdelt. Manchmal braucht es mehrere Treffen, bis ein Kind Vertrauen fasst – und das ist völlig in Ordnung. Die bereits über die Distanz gewachsene Beziehung bildet eine sichere Basis.

    Mit liebevoller Kontinuität und kleinen Zeichen der Verbundenheit entsteht schon früh ein Band, das mit der Zeit immer stärker wird. Denn Kinder spüren, wer sich für sie Zeit nimmt.

  • 2. Eine tiefe Verbindung lebt von Regelmäßigkeit
    Großeltern müssen keine langen Gespräche führen, um präsent zu sein. Gerade bei kleineren Kindern zählt die Konstanz. Eine kurze Nachricht, ein Anruf oder ein Bild können wahre Wunder wirken.

    Vielleicht verabreden Sie sogar eine feste, wöchentliche „Oma-Opa-Zeit“, Dann können sich beide Seiten darauf freuen. Wer feste Zeiten vereinbart, vermeidet, dass der Kontakt im Alltagsstress langsam verloren geht.

    Tipp: Lieber jeden Mittwoch ein kleines „Hallo“ als einmal im Monat ein ausführliches Gespräch. Regelmäßige Kontaktpunkte vermitteln Sicherheit und Vertrautheit.
  • 3. Digitale Brücken bauen
    Wer sagt, dass man nicht auch auf Entfernung miteinander reden und spielen kann? Nutzen Sie digitale Plattformen, die leicht zu bedienen sind. Die Technik ist kein 100 %iger Ersatz für persönliche Nähe – aber ein hilfreiches Werkzeug, um sie lebendig zu halten. Hier sind ein paar Ideen für digitale Nähe:

    - Regelmäßige Videotelefonate: Beim Frühstück gemeinsam „plaudern“ oder die neuesten Bastelwerke zeigen.

    - Virtuelle Vorlesestunden: Einmal pro Woche das Lieblingsbuch live vorlesen – das geht auch wunderbar digital. Oder Oma und Opa nehmen eine Gute-Nacht-Geschichte als Video auf. Auf diese Weise kann das Video mehrfach abgespielt werden kann. Besonders kleine Kinder mögen gerne immer wieder die gleiche Geschichte und hören so die Stimme von Oma und Opa.

    - Kinderfreundliche Apps und Online-Spiele gemeinsam nutzen: Memory, Uno, Monopoly oder Brettspiele wie Mensch ärgere dich nicht oder Mühle gibt es auch online. Viele Lern- und Gesellschaftsspiele im Internet sind gratis und benötigen keine eigene Spielekonsole.
  • 4. Post bleibt etwas ganz Besonderes
    In unserer digitalen Welt sind handgeschriebene Briefe und Postkarten eine Ausnahme – besonders für Kinder. Senden Sie dem Enkel oder der Enkelin doch mal eine Postkarte mit einem lustigen Sticker oder einen Brief, der zeigt: „Ich denke an dich!“

    Tipp: Das kommt garantiert gut an: Kleine Päckchen mit selbstgebackenen Keksen, einer Mini-Bastelei oder einem selbstgeschriebenen Kinderreim bleiben lange in Erinnerung – und wecken die Vorfreude auf das nächste Wiedersehen.
  • 5. Gemeinsame Projekte für das Wir-Gefühl
    Trotz Entfernung können Großeltern und Enkelkinder gemeinsam kreativ sein oder miteinander spielen. Hier haben wir ein paar Ideen für Sie:

    - Familien-Tagebuch: Beide Seiten schreiben und malen hinein, dann wandert es per Post hin und her.

    - Kochprojekt mit Videobegleitung: Ein einfaches Rezept gemeinsam kochen – und dabei miteinander lachen.

    - Foto- oder Erinnerungsalbum gestalten: Alte Familiengeschichten erzählen und bebildern – so wird Geschichte lebendig.
  • 6. Wenn der Besuch ansteht: Gemeinsam Erinnerungen schaffen
    Ein liebevoll vorbereiteter Besuch bei Oma und Opa ist etwas Besonderes. Dazu braucht es keine großen Highlights oder kostspielige Abenteuer. Es kommt vielmehr darauf an, die gemeinsam geschenkte Zeit intensiv miteinander zu genießen. Um die Vorfreude zu steigern, können Sie einen Countdown-Kalender zum Abstreichen basteln oder gemeinsam eine kleine Wunschliste für den Besuchstag schreiben. Das Festigen gemeinsamer Rituale sorgt für bleibende Erinnerungen. Vielleicht steht mittags regelmäßig das Lieblingsessen des Kindes auf dem Tisch oder zum Nachtisch gibt es „Omas berühmten Apfelkuchen“. Auch „Opas spannende Abenteuergeschichten von früher“ machen jeden Besuch unvergesslich.
  • 7. Bleiben Sie verständnisvoll
    Nicht immer haben Kinder zur verabredeten Zeit Lust auf ein langes Telefonat. Vielleicht hat die Enkelin oder der Enkel gerade etwas anderes im Kopf – das ist völlig normal. Auch ist jedes Enkelkind anders und hat in den verschiedenen Altersphasen ganz eigene Bedürfnisse und Interessen. Was der eine Enkel liebt, kommt bei der anderen Enkelin vielleicht gar nicht immer gut an. Zeigen Sie dafür Ihr Verständnis und seien Sie flexibel. Wichtig ist, liebevoll dranzubleiben und sich über jeden kleinen Kontakt zu freuen.

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