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Wo soll Ihr Kind zur Welt kommen?

Text zuletzt aktualisiert: 15.12.2022

Wo soll das Baby zur Welt kommen?

Nach den ersten Wochen der Schwangerschaft kommt die Frage auf, wo das Kind zur Welt kommen soll. Die meisten Babys werden im Krankenhaus geboren. Dabei gibt es auch Alternativen. Sie können sich für ein Geburtshaus, eine Hausgeburt oder einen Hebammenkreißsaal entscheiden. Hier stellen wir Ihnen die Möglichkeiten im Vergleich vor. 

Da eine Geburt ein einmaliges Erlebnis ist mit sehr intimen und privaten Momenten, ist es ratsam, die Entscheidung gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin gut abzuwägen. Lassen Sie sich ausreichend Zeit für Information und Entscheidung. Kliniken, Geburtshäuser und Hebammen bieten in der Regel Infoabende und Besichtigungstermine an. Dabei können Sie sich einen ersten Einblick von der Atmosphäre und den Angeboten verschaffen.  

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Wichtig zu wissen

Wenn für Sie eine Alternative zur Klinik in Betracht kommt, sollten Sie sich frühzeitig informieren. Orte außerhalb des Krankenhauses erfordern oft eine zeitigere Anmeldung. 


 

Die Geburt in der Klinik

Für viele Eltern ist es wichtig, bei der Geburt einen Arzt oder eine Ärztin im Hintergrund zu wissen. Das gibt Sicherheit für den Fall, dass während der Geburt Komplikationen auftreten. Auch bei einer Risikoschwangerschaft oder bei Mehrlingsgeburten ist die Klinik meist die erste Wahl. Geplante Kaiserschnitte werden nur in einer Klinik durchgeführt. 

  • Vorteil: Sollte es der Mutter oder dem Kind im Verlauf der Geburt nicht mehr gut gehen, ist sofort ein Arzt oder eine Ärztin zur Stelle. Erforderliche medizinische Maßnahmen können ohne Verzögerung eingeleitet werden. 
  • Nachteil: Die Wahl der Hebamme und des Arztes oder der Ärztin hängt vom Dienstplan des Krankenhauses ab. Es ist daher wahrscheinlich, dass Sie die Hebamme nicht kennen. Finden mehrere Geburten gleichzeitig statt, kann es passieren, dass Sie sich mit anderen Frauen eine Hebamme teilen müssen und nicht durchgängig betreut werden. 
     

 

Die Geburt im Geburtshaus

In einem Geburtshaus geht es in der Regel entspannter und individueller zu als in einer Klinik. Es stehen häufig ein bis zwei gemütliche Zimmer mit einer angenehmen Raumatmosphäre für Sie bereit. Auch ein Badezimmer haben Sie meist für sich allein.

  • Vorteil: Eine Geburt im Geburtshaus bedeutet immer eine 1:1-Betreuung der Gebärenden. Das heißt, eine Hebamme ist während der ganzen Zeit voll und ganz für die Frau und ihre Begleitperson da. Circa 4 bis 6 Stunden nach der Geburt gehen Sie mit Ihrem Kind nach Hause. 
  • Nachteil: Im Geburtshaus ist in der Regel keine Ärztin bzw. kein Arzt anwesend. Sofern es zu Komplikationen kommt, müssen Sie in die Klinik gefahren werden. Diese Abläufe sind allerdings so routiniert, dass Sie sich bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft keine Sorgen machen müssen. Sie sollten sich frühzeitig anmelden, am besten schon im 1. Trimester der Schwangerschaft.
     

 

Die Geburt im Hebammenkreißsaal

Wenn Sie sich eine weitgehend selbstbestimmte Geburt wünschen und ausschließlich von erfahrenen Hebammen betreut wissen möchten, ist die Geburt unter Hebammenleitung eine gute Alternative. Da der Hebammenkreißsaal Teil der Geburtsklinik ist, kann bei Bedarf jederzeit ärztliche Hilfe hinzugezogen werden. Das gibt der Mutter zusätzliche Sicherheit. 

  • Vorteil: Das Konzept ermöglicht eine 1:1-Betreuung. Betreut werden Sie während der Geburt ausschließlich von erfahrenen Hebammen. Bei Komplikationen ist ein Arzt oder eine Ärztin zur Stelle und die Mutter muss nicht verlegt werden. Voraussetzung ist eine normal verlaufende Schwangerschaft und kein absehbares Geburtsrisiko. 
  • Nachteil: Diese Alternative wird bisher nur in großen Kliniken angeboten.
     

 

Die Hausgeburt

Wenn keine Risikofaktoren bestehen und Sie sich sicher fühlen, können Sie Ihr Kind auch zu Hause gebären. Voraussetzung ist, dass Sie eine Hebamme finden, die Sie bei der Hausgeburt betreut. Eine Hausgeburt ist dann möglich, wenn Ihre Schwangerschaft normal verläuft und kein absehbares Geburtsrisiko besteht.

  • Vorteil: Ein wichtiger Aspekt jeder Geburt sind Ruhe und Zuwendung. Die vertraute und entspannte Atmosphäre zu Hause bietet dafür beste Bedingungen. Sie können sich voll und ganz auf die Geburt konzentrieren und genießen den Vorzug, Ihre persönliche Hebamme ganz für sich allein zu haben. 
  • Nachteil: Eine Hausgeburt erfordert eine gute Vorbereitung im engen Kontakt mit der Hebamme. Auch auf die Hygieneverhältnisse ist zu achten. Im Falle von Komplikationen müssen Sie in die Klinik fahren. Für solche Fälle sollten Sie vorsorglich eine Kliniktasche packen. Sie sollten außerdem bedenken, dass die Hebamme bei der Hausgeburt nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Vermeidung von Schmerzen hat.