Tipps für den Kita-Start

Was bei der Eingewöhnung zum Kita-Start helfen kann

Text zuletzt aktualisiert: 22.02.2024

Beziehungsaufbau zwischen Kitapersonal, Kind und Eltern

Mit dem Besuch der Kindertagesbetreuung beginnt für Ihr Kind und Sie ein neuer Lebensabschnitt. Sie als Eltern wie auch Ihr Kind müssen sich an diese neue Situation gewöhnen und das zeitweise Loslassen miteinander einüben.

Eine bedürfnisorientierte Eingewöhnung schafft die Basis für eine gelingende Zeit in der Kindertagesbetreuung. Hier finden Sie Tipps, wie ein guter Start gelingen kann und wie Sie sich und Ihrem Kind die Eingewöhnungsphase erleichtern können.

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Das pädagogische Konzept

In der Kindertagesbetreuung begegnen Sie einer Bildungswelt mit vielfältigen pädagogischen Ansätzen. Kitaträger müssen ein pädagogisches Konzept bereithalten, das die praktische Arbeit der Einrichtung widerspiegelt. Abhängig von dem pädagogischen Ansatz variiert das Konzept inhaltlich.

Um sich ein besseres Bild zu verschaffen, ist es empfehlenswert, sich vorab über die verschiedenen pädagogischen Ansätze der zur Wahl stehenden Einrichtung – im Internet, bei einem unverbindlichen Kita-Besuch oder im Gespräch mit dem Kitapersonal – zu informieren. Ein persönliches Gespräch mit dem Kitapersonal trägt dazu bei, ein besseres Verständnis der pädagogischen Arbeit der Einrichtung zu erhalten.

Einen ersten Überblick über die vielfältige Bildungslandschaft und pädagogischen Konzepte in der Kindertagesbetreuung finden Sie hier auf dem Familienportal.NRW. Weiterführende Informationen bietet das KiTa-Portal NRW.

Kita-Start: Was Eltern bewegt

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Der Übergang in die Kindertagesbetreuung ist für Eltern und Kinder ein bedeutender Lebenseinschnitt, der mit vielen Emotionen einhergeht. Die Bildungsarbeit mit Eltern und Familien ist Teil der pädagogischen Arbeit einer Kindertagesbetreuung.

Kindertageseinrichtungen bieten Veranstaltungen, die Eltern die Gelegenheit geben, Fragen zu stellen und einen praxisnahen Einblick in die Bildungsarbeit zu erhalten. Der „Tag der offenen Tür“ ermöglicht es Familien und Kindern, die Räumlichkeiten zu besichtigen und Fragen zum pädagogischen Konzept, zu einrichtungsspezifischen Ritualen oder zum Eingewöhnungsmodell zu stellen.

Ein frühzeitiger Kontakt zum Kitapersonal oder der Einrichtung ist hilfreich für eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Kind, Kitapersonal und Eltern/Familien. Die Zusammenarbeit zum Wohle des Kindes erfordert eine enge Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Dies ist ein zentraler Pfeiler für eine erfolgreiche Umsetzung des Erziehungs- und Bildungsauftrags.

Die Eingewöhnung in eine Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflege durchläuft verschiedene Phasen, die individuell auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt sind. Als Eltern arbeiten Sie eng mit dem Kitapersonal zusammen und gestalten diesen Prozess bedürfnisorientiert mit. Diese Eingewöhnungsphase ist ein wichtiger Teil des Einlebens in ein neues Umfeld und dient dem Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Kind, Kita und Familie.

Beziehungsaufbau

Eine positive Haltung der Eltern kann dazu beitragen, dass sich das Kind in der Kita oder Kindertagespflege gut einlebt.

Eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Eltern und dem Kitapersonal basiert auf Vertrauen. Ein erfolgreiches Einleben des Kindes in der Kita wird einfacher, wenn eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten aufgebaut wurde. Daher ist es auch für Sie als Eltern wichtig, die Kita und die Kita-Bezugsperson im Vorfeld kennenzulernen. Nutzen Sie dazu gern die Angebote der Kita wie: Tag der offenen Tür, Schnuppertag, Kennlernnachmittag, Elternabend für neue Eltern und Hospitation.

Die Kita und Kindertagespflege als Lern- und Lebensort des Kindes

Sie können Ihr Kind bei der Eingewöhnung in die Kita oder Kindertagespflege unterstützen, indem Sie mit ihm/ihr Bilderbuchgeschichten lesen, die den Kita-Alltag beschreiben. Hierdurch leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Vorstellung des Kindes von seinem neuen Umfeld.

Darüber hinaus können Sie durch gemeinsame Aktivitäten wie das Auswählen eines Kita-Rucksacks und einer Trinkflasche den Übergang vom Familienkind zum Kita-Kind reibungsloser gestalten. 

Wie läuft die Eingewöhnung ab?

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Die Eingewöhnung in der Kindertagesbetreuung basiert auf wissenschaftlichen Modellen, die sowohl die Bindungstheorie als auch andere Aspekte der Entwicklungspsychologie berücksichtigen. Es ist eine Phase des Kennenlernens, bei der sich Kind, Eltern/Familie und das Kitapersonal gegenseitig kennenlernen und bedürfnisorientiert zusammenarbeiten. Mit Unterstützung der Kita-Bezugsperson kann das Kind erste Kontakte zu anderen Kindern knüpfen und gleichzeitig von den anderen Kindern kennengelernt werden.

Die Eingewöhnung wird für jedes Kind individuell ausgestaltet und findet vor Ort statt. Nähere Informationen dazu erhalten Sie von der Kindertageseinrichtung, in der Ihr Kind betreut wird. Um bestmöglich informiert zu sein, sollten Sie das Gespräch mit dem Kitapersonal suchen.

Eingewöhnung braucht Zeit

Das Fundament jeder Eingewöhnung ist Zeit. Bieten Sie sich und Ihrem Kind Zeit, indem Sie die Eingewöhnung behutsam und in Absprache mit dem Kitapersonal begleiten. Die Bedürfnisse Ihres Kindes sollten das pädagogische Handeln lenken. Für Ihr Kind ist vieles neu: die Räumlichkeiten, die Rituale, die anderen Kinder und das anfangs fremde Kitapersonal.

Die Eingewöhnung ist ein Prozess, bei dem jedes Kind anders berücksichtigt werden muss. Um die Eingewöhnung erfolgreich zu gestalten, ist es wichtig, dass Ihr Kind die Kita oder Kindertagespflege regelmäßig besucht und Sie als Eltern eng mit dem Kitapersonal zusammenarbeiten. Wie lange die Eingewöhnung dauert, ist von Kind zu Kind verschieden. Bleiben Sie hierzu am besten eng mit den Fachkräften in der Kita in Kontakt.

Rituale erleichtern das Ankommen

Für Ihr Kind ist es wichtig, dass Sie ihm sagen: „Ich gehe jetzt und hole dich bald (zum Beispiel nach dem Mittagessen oder nach dem Schlafen) wieder ab“. Sorgen Sie immer für ein festes Abschiedsritual am Morgen. So geben Sie Ihrem Kind Sicherheit und das Vertrauen, dass es sich auf Sie verlassen kann. Wichtig ist, dass Sie Ihr Kind in einer angemessenen Weise verabschieden, d.h. die Kita ist Lern- und Lebensraum des Kindes.

Kleine Trostspender

Die Eingewöhnung ist ein Prozess, der auch Rückschläge beinhalten kann. Daher ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Kitapersonal von großer Bedeutung. Als Eltern müssen Sie sicher sein können, dass Sie im Falle von Krankheit oder Unfällen unverzüglich von der Kita informiert werden.

Es hat sich bewährt, dass Kinder in unangenehmen Situationen, wie etwa Sehnsucht, ein vertrautes Kuscheltier zur Beruhigung bei sich haben. Ein geliebtes Kuscheltier kann auch bei der Überwindung von Einschlafproblemen außerhalb des gewohnten Umfeldes helfen.

Nicht zu viel Neues!

Beachten Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes und nehmen Sie sich Zeit für die Eingewöhnungsphase. Überladen Sie den Familienalltag nicht mit zu vielen Aktivitäten, um Ihrem Kind die Möglichkeit zu geben, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen.

Was ist, wenn unser Kind beim Abschied weint?

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Verstehen Sie das Verhalten Ihres Kindes als normale Reaktion auf einen großen Lebenseinschnitt. Fokussieren Sie sich auf seine Bedürfnisse und sprechen Sie mit der Kita-Bezugsperson.

Es ist normal, wenn Ihr Kind sich nicht trennen möchte und traurig ist. Vertrauen Sie auf die Kita-Bezugsperson, dass sie sich um Ihr Kind kümmert. Vermutlich wird Ihr Kind sich von der Kita-Bezugsperson schnell ablenken und trösten lassen. Sollte Ihr Kind nicht abgelenkt werden können, wird das Kitapersonal Sie kontaktieren. Das Wohl des Kindes steht immer im Vordergrund.

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Kita ist hier unerlässlich. Falls Sie dennoch nach dem Abschied beunruhigt sind, fragen Sie einfach nach. Sollte Ihr Kind von Ereignissen in der Kita berichten, die Sie nicht vollständig verstehen, ist es ratsam, das Gespräch mit den Kita-Fachkräften zu suchen. So kann gemeinsam jeder Zweifel ausgeräumt werden.

Mit Rückschlägen umgehen

Auch wenn schon alles reibungslos läuft, kann es sein, dass Ihr Kind ohne offensichtlichen Grund plötzlich nicht mehr in die Kita will. Um das Verhalten Ihres Kindes zu verstehen, empfiehlt es sich, das Gespräch mit dem Kitapersonal zu suchen. Es kann unterschiedliche Gründe für die Kitaverweigerung geben, die im Gespräch erörtert werden können, um Lösungen zu finden.

Wenn die Eingewöhnung nicht gelingt

In bestimmten Fällen kann die Eingewöhnung trotz Bemühung nicht gelingen. Es ist wichtig für das Wohl des Kindes, die Eingewöhnungsphase dann zu beenden, d.h. den Kitabesuch auszusetzen. Überlegen Sie, ob eine andere Betreuungsform wie Tagespflege infrage kommt.

Eine Pause einzulegen ist wichtig für alle Beteiligten. In bestimmten Fällen kann ein weiterer Versuch unternommen werden und zum Erfolg führen. Denken Sie jedoch immer an die Bedürfnisse des Kindes. Wenn Sie das Gefühl haben, dass das pädagogische Konzept der Einrichtung für Ihr Kind nicht geeignet ist, sprechen Sie mit dem Kitapersonal offen darüber.

Wo finden wir Hilfe und Beratung?

 

  • Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) sieht eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Kita vor, die Ihre Mitwirkung und Mitbestimmung erfordert. Haben Sie keine Scheu, alle Fragen zu stellen, die Sie wissen möchten. Schildern Sie Ihre Ängste und Sorgen, tauschen Sie sich auch mit dem Fachpersonal über Ihre Beobachtungen und Erfahrungen während der Eingewöhnungsphase aus. Diese Gespräche dienen dazu, gegenseitig Vertrauen aufzubauen, und helfen, Ihr Kind zu einem glücklichen Kita-Kind zu machen, das gerne in die Betreuung geht.   
  • Für Eltern, deren Kinder in die Kita kommen, ist der Kurs „KitaStart“ entwickelt worden. KitaStart-Kurse werden in NRW von Familienbildungsstätten in Kooperation mit verschiedenen Kindertageseinrichtungen angeboten. Fragen Sie in Ihrer Kita nach, ob vor Beginn eines neuen Kindergarten-Jahres ein Kurs stattfinden wird. Familienbildungseinrichtung in Ihrer Nähe finden Sie über die Vor-Ort-Suche auf dem Portal Familienbildung-in-NRW.

Eine kinderleichte Suche nach Kinderbetreuungsangeboten in Ihrem Umkreis ermöglicht Ihnen der Kita-Finder auf dem Portal KiTa.NRW.

Im Online-Familienhandbuch – herausgegeben vom Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) – finden Sie einen Artikel zum Thema „Der Eintritt in den Kindergarten – ein bedeutsames Ereignis für die Familie“ sowie den Beitrag „Eingewöhnung – die ersten Tage im Kindergarten"

Viele Informationen rund um die Kita finden Sie auch auf dem Elternportal zu Kita und Kindertagespflege.