Zum Inhalt wechseln
Familienportal
Logo MKJFGFI NRW

Mobbing in der Schule

Mobbing in der Schule

Vorbeugen: Wie können wir unser Kind vor Anfeindungen schützen?

Gezieltes Hänseln, Bloßstellen, Einschüchtern, Ausgrenzen: Wenn das eigene Kind zum Opfer wird, sind Eltern zutiefst besorgt. Aber wie können Sie als Eltern Ihr Kind stark machen, um es gar nicht so weit kommen zu lassen? Wie lässt sich Mobbing verhindern? Und wie reagieren Sie am besten, wenn es Ihr Kind trotzdem trifft? Erfahren Sie hier, wie sich Mobbing auswirkt und welche Lösungsstrategien helfen können. 

Wie funktioniert Mobbing?

Mobbing auf dem Schulweg, auf dem Schulhof, in der Ganztagesbetreuung oder im Sportverein ist leider kein Ausnahmefall. Anlässe können eine besondere Eigenschaft oder persönliche Schwäche sein, aber auch das körperliche Aussehen, die Herkunft, Religion oder Hautfarbe. Manche Kinder wissen auch gar nicht, aus welchen Gründen sie gemobbt werden. Oft trifft es diejenigen Mädchen und Jungen, die auf den ersten Blick schüchtern und wehrloser erscheinen als andere. Wenn Schikanen und Übergriffe regelmäßig und über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgen, bezeichnet man das als Mobbing.  

Es lassen sich folgende Formen von Mobbing unterscheiden: 

  • Mit Worten: zum Beispiel hässliche Bemerkungen, hinter dem Rücken reden, beschimpfen, beleidigen, Lügen oder Gerüchte verbreiten, Schuld zuweisen, erpressen 
  • Stummes Mobbing: zum Beispiel das Kind links liegen lassen, ignorieren, nicht mitspielen lassen oder nicht einladen  
  • Mit körperlichen Attacken: zum Beispiel zerreißen von Heften, bekritzeln von Büchern, schubsen, treten, Fuß stellen und andere aggressive oder feindselige Attacken

Die Gründe für Mobbing sind vielschichtig. Es beginnt meist harmlos mit Kleinigkeiten und steigert sich dann. Mitschülerinnen und Mitschüler finden eine Schwäche oder einen wunden Punkt, an dem das Opfer verletzlich ist und sich nicht wehren kann. Auf eine feindselige Bemerkung folgt die nächste und die anderen lachen mit. Manchmal schließen sich noch andere Kinder an und mobben mit. 

Der beste Schutz vor Mobbing ist ein gesundes Selbstwertgefühl

Wenn Ihr Kind sich schnell eingeschüchtert zeigt, motiviert das die Tatperson, das gemeine Spiel weiterzutreiben. Reagiert Ihr Kind jedoch selbstsicher und lässt die Beleidigungen an sich abprallen, haben die anderen Kinder womöglich schon bald keinen Spaß mehr daran. Wichtig ist es daher, dass Sie Ihrem Kind ein gesundes Selbstwertgefühl mit auf den Weg geben. Das macht es Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn möglich, persönliche Angriffe selbstbewusst abzuwehren. Wenn Sie eine vertrauensvolle Beziehung haben, wird es Ihrem Kind zudem leichter fallen, sich Ihnen anzuvertrauen, wenn in der Schule, im Verein oder im Freundeskreis etwas schiefläuft. Dann können Sie gemeinsam überlegen, welche Strategie den besten Erfolg gegen das Mobbing erzielt. 

Zeigt den vollständigen Text für Nicht-Screenreader-Nutzer an. Screenreader lesen den gesamten Text automatisch.

8 Tipps: So können Sie Ihr Kind stärken:

  • Selbstvertrauen festigen
    Verhelfen Sie Ihrem Kind zu einem gesunden Selbstvertrauen, in dem Sie es von Anfang an bestärken.
  • Grenzen respektieren
    Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, selbst Grenzen zu setzen, und respektieren Sie diese.
  • Selbstbewusstsein fördern
    Ermutigen Sie Ihr Kind, bei familiären Diskussionen selbstbewusst seine Meinung zu vertreten.
  • Freundschaften anregen
    Fördern Sie Freundschaften und soziale Kontakte Ihres Kindes. Ein Kind, das Freunde hat, wird seltener attackiert als eine Einzelgängerin oder ein Einzelgänger.
  • Erfolgserlebnisse ermöglichen
    Ermöglichen Sie Ihrem Kind Erfolgserlebnisse (zum Beispiel beim Sport, bei Hobbys, bei Familienausflügen etc.), indem Sie es fordern, aber nicht überfordern.
  • Vorbild sein
    Seien Sie elterliches Vorbild und lösen Sie Konflikte in der Familie konstruktiv und ohne Gewalt. 
  • Offene Gespräche führen
    Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das Thema Mobbing und mögliche Strategien, damit umzugehen. 
  • Motivieren und ermutigen
    Ermutigen Sie Ihr Kind, sich Hilfe zu holen, wenn es selbst, eine Freundin oder ein Freund betroffen ist.

Wo finden wir Hilfe und Unterstützung? 

  • Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie über den Beratungsstellenfinder der DAJEB. 
  • In NRW gibt es in jedem Kreis und in jeder kreisfreien Stadt eine schulpsychologische Beratungsstelle, an die Sie sich kostenfrei und unabhängig wenden können. Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie auf der Website der Schulpsychologie NRW
  • Viele Kinder und Jugendliche erleben in der Schule Ausgrenzung, Mobbing und Hassrede im Netz. Los geht es zum Teil schon in der Grundschule. Das Präventionsprogramm „Wir wollen mobbingfrei“ klärt Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte auf, was sich dagegen tun lässt. Das Anti-Mobbing-Angebot wird vom Ludwig-Maximilian-Universität München wissenschaftlich begleitet. Weitere Infos finden Sie auf  auf der Kampagnenseite www.wirwollenmobbingfrei.com.

Weitere Informationen Links zum Weiterlesen

Auf dem Bildungsportal des Schulministeriums erhalten Sie weitere Informationen zu den Themen Mobbing und Cybermobbing. 

Das Soforthilfe-Präventionsprogramm der Stiftung “Mobbing stoppen! Kinder stärken“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen, ihre Lehrkräfte und Eltern. Was dahintersteckt, erfahren Sie unter www.du-doof.org

Zum Thema Cybermobbing bietet www.klicksafe.de eine Infoseite im Netz.

Beim Landesamt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) finden Sie verschiedene Publikationen zum Thema Mobbing und Cybermobbing. 

Das Infoportal Polizei für dich gibt Tipps, wie sich Zuschauerinnen und Zuschauer bzw. Opfer verhalten können.  

Weitere Informationen zum Thema Mobbing und Cybermobbing finden Betroffene und Beteiligte auf dem Bildungsportal des Landes Nordrhein-Westfalen.