Trotz aller Vorteile kann jede Frau für sich entscheiden, ob sie stillen möchte oder nicht. Es benötigt ein gutes Selbstwertgefühl, Ruhe, Ausdauer, die Bereitschaft zu einer zeitlich begrenzten Abhängigkeit und ein unterstützendes Umfeld. Eine schnelle Rückkehr in den Beruf bei hohem zeitlichem Engagement kann bei manchen Frauen gegen das Stillen sprechen, muss es aber nicht.
Möchte eine Mutter nicht stillen, sollte sie rechtzeitig mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, wie die Milchbildung unterdrückt werden kann. In den ersten 1 bis 2 Stunden unmittelbar nach der Geburt ist trotzdem neben dem Haut-zu-Haut-Kontakt auf dem Bauch der Mutter auch das Andocken und Saugen des Kindes an der Brust zu empfehlen. Das Baby kommt damit in den Genuss der wertvollen Vormilch mit ihren vielen Immunstoffen und die Mutter-Kind-Bindung wird so optimal gefördert, ohne die gewünschte Unterdrückung der Milchbildung zu beeinträchtigen.