Unterstützung bei der Einführung neuer Arbeitszeitmodelle in Betrieben
Das Projekt „ZEITREICH“ der Initiative „Neue Qualität der Arbeit“ hat 13 Betriebe bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Zeitmodelle begleitet. Im Zentrum stand dabei die Frage: Welche Lösungen sind für Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite gleichermaßen zufriedenstellend?
Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit oder mobiles Arbeiten: Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen Beschäftigten eine höhere Zeitsouveränität, sorgen für Entlastung und unterstützen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Unternehmen müssen dabei die Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit im Blick behalten.
Das Projekt „ZEITREICH“ der Bundesinitiative „Neue Qualität der Arbeit“ (INQA) richtete den Blick gezielt auf die Arbeitgeber- und die Arbeitnehmerinteressen bei der Flexibilisierung von Arbeitszeit und hat dabei unterstützt, Lösungen zu entwickeln, die beide Seiten gleichermaßen zufrieden stellen.
Bis 2019 unterstützte INQA mit dem Projekt Geschäftsleitungen und Personalverantwortliche sowie Betriebs- und Personalräte von insgesamt 13 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Verwaltungen dabei, neue Zeitmodelle zu entwickeln, zu erproben und einzuführen. In zwei aufeinander aufbauenden Projektphasen führten die Modellbetriebe gemeinsam mit den Projektbegleitern Befragungen und Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite durch und identifizierten so Konfliktpotential bei unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen. Anschließend erarbeiteten paritätisch aufgestellte Projektteams Modelle, die zur Lösung dieser Konflikte führen sollten. Bei der nachfolgenden Umsetzung wurden sie ebenfalls von fachkundigen Beraterinnen und Beratern begleitet.
Dabei zeigte sich, dass viele Modelle nur dann konfliktfrei funktionieren können, wenn auch die Rahmenbedingungen stimmen. Flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit führen beispielsweise dann zum Konflikt, wenn sie zur Folge haben, dass Büros und Werksgelände freitagsnachmittags menschenleer sind, weil die Beschäftigten Überstunden vorzugsweise für ein langes Wochenende verwenden. Ohne Absprachen in den Arbeitsteams und entsprechende betriebliche Regelungen funktionieren diese Modelle also nicht.
Im gesamten Projektverlauf stand stets ein sozialpartnerschaftlicher Ansatz und die Beteiligung der Beschäftigten im Fokus. Die Projekterfahrungen zeigen, dass die frühzeitige Einbindung von Beschäftigten und Arbeitnehmervertretungen ein zentraler Erfolgsfaktor bei der Entwicklung, Einführung und Gestaltung von. Arbeitszeitmodellen ist.
Auf Grundlage der im Rahmen des dreijährigen Projekts gewonnenen Erfahrungen sind zwei Leitfäden entstanden, die sich an Geschäftsleitungen sowie Betriebs- und Personalräte richten. Die Handlungshilfen greifen die Frage nach einem sinnvollen Umgang mit Zielkonflikten zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern in punkto Arbeitszeitflexibilisierung auf, präsentieren innovative Modelle zur Arbeitszeitgestaltung und Arbeitsorganisation und zeigen Wege für partnerschaftliche Lösungen dieser Konflikte auf.
Nützliche Handlungsempfehlungen zur Arbeitsorganisation und Modellen der Arbeitszeitgestaltung finden Sie auf der Website des Projekts “ZEITREICH”:
https://projekt-zeitreich.de/
Über die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) haben Sie die Möglichkeit herauszufinden, wo in Ihrem Unternehmen konkreter Handlungsbedarf besteht. Dort können Sie sich zu sinnvollen nächsten Schritten beraten lassen.
https://www.inqa.de/DE/startseite/startseite.html