Familienferien ohne Streit
Stressfreier Urlaub: So geht´s
Endlich Ferien – die Sonne, das Meer oder die Berge genießen, den Alltagsstress vergessen, die schönste Zeit des Jahres auskosten. Obwohl die Familie sich seit Wochen auf den Urlaub freut, kommt es leicht zu Streit. Lesen Sie hier, was Sie tun können, damit der nächste Familienurlaub zu einem harmonischen Erlebnis wird, an das Sie sich noch lange gern erinnern.
Familienstreit im Urlaub: Das sind die Gründe
Dass es im Urlaub schnell mal ”krachen" kann, hat verschiedene Ursachen. Sie sich bewusst zu machen, kann schon dabei helfen, kritische Situationen zu umschiffen:
9 Tipps für eine harmonische Ferienzeit
Dass es im Urlaub mal Krach gibt, ist völlig normal und kommt in den besten Familien vor. Die folgenden Tipps helfen dabei, Anlässe für Stress und Streit möglichst gering zu halten:
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Gemeinsam planen
Alle Familienmitglieder sollten bereits bei der Planung des Urlaubs einbezogen werden: „Wer hat welche Wünsche und Erwartungen an die gemeinsame Zeit?“. Überlegen Sie gemeinsam, wie sich das am besten verbinden lässt. Vielleicht darf sich jeder für einen Tag wünschen, was gemeinsam unternommen wird. Und möglicherweise findet Ihr Sohn das Museum nachträglich ja doch nicht so “doof”, wie anfangs gedacht. Oder Sie teilen sich für einen Tag auf: Ein Elternteil macht mit dem Sohn eine Radtour und der andere geht mit der Tochter an den Strand – oder andersherum.
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Miteinander reden
Eine klare und offene Kommunikation ist die beste Voraussetzung für einen harmonischen Familienurlaub. Konflikte sollten direkt angesprochen werden, bevor sie sich zu größeren Problemen entwickeln, die später im Urlaub ausgetragen werden. Kompromissbereitschaft bei allen Familienmitgliedern hilft ebenso wie der Versuch, die Bedürfnisse der anderen – Partner, Kinder, Geschwister – zu respektieren.
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Aktivitäten für jeden Geschmack einplanen
Berücksichtigen Sie bei der Planung der Aktivitäten die Interessen aller Familienmitglieder. Versuchen Sie, eine ausgewogene Mischung aus Abenteuer, Sport, Entspannung, kulturellen Erlebnissen usw. zu finden, damit sich jeder mit seinen Interessen und Wünschen berücksichtigt fühlt.
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Erwartungen nicht zu hoch setzen
Nutzen Sie die gemeinsame Zeit, ohne die Erwartungen an den Urlaub zu überfrachten. Suchen Sie gemeinsame Erlebnisse aus, die Ihnen Spaß machen und genießen Sie entspannt die Auszeit vom Alltag.
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Die passende Unterkunft wählen
Reisen Sie mit einem Baby, einem Kleinkind oder Kindern im Teenageralter? Je nachdem, wie groß Ihre Familie ist und welches Alter Ihre Kinder haben, sollte die Unterkunft anders ausgestattet sein und eine angepasste Größe haben. Achten Sie bei der Wahl unbedingt darauf, ob sich das Hotelzimmer, die Ferienwohnung oder der Zeltplatz wirklich für alle Familienmitglieder eignet.
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Das Urlaubsprogramm nicht überladen
Vermeiden Sie es, ein zu enges Zeitbudget oder zu viele Aktivitäten einzuplanen. Planen Sie stattdessen ausreichend freie Zeit ein, um in den ersten Tagen "anzukommen", spontan bleiben zu können und gemeinsam schöne Momente zu genießen. Informieren Sie sich am besten schon vor Urlaubsbeginn, was man am Reiseziel machen kann. Je nach Interessenlage kann das eine Rad- oder Bootstour sein, eine Stadtbesichtigung oder der Besuch im Wasserpark. Seien Sie aber auch flexibel genug, um sich vor Ort an sich ändernde Bedürfnisse anzupassen. Vielleicht möchten die Kinder einfach ungeteilte Aufmerksamkeit mit ihren Eltern genießen, ohne groß etwas zu unternehmen, oder ein anderes Mal lieber etwas allein mit Gleichaltrigen unternehmen.
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Zeit für sich selbst nehmen
Auch im Familienurlaub ist es wichtig, Zeit für sich selbst zu haben. Es ist auch gar nicht gut, die ganze Zeit alles zusammen machen zu wollen. Planen Sie gelegentlich einige Stunden oder sogar einen Tag ein, an dem sich jeder individuell entspannen oder etwas unternehmen kann, das ihm Freude bereitet. Dies gibt allen die Möglichkeit, neue Energie zu tanken und sich wieder auf gemeinsame Unternehmungen zu freuen. Wichtig ist auch, dass Kinder lernen, Rücksicht auf ihre Eltern zu nehmen. Sie müssen nicht schon morgens um 7 Uhr Monopoly spielen, nur weil Ihr Kind das fordert. Kinder können sich auch eine gewisse Zeit allein beschäftigen – ein Buch lesen, Spiele spielen oder Musik hören – Dinge, die Sie beim Packen nicht vergessen sollten.
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Flexibilität zeigen
Das Wetter spielt nicht mit, der Ausflug ist ausgebucht, ein Kind wird plötzlich krank? Trotz sorgfältiger Planung können im Urlaub unerwartete Situationen auftreten. Seien Sie flexibel und bereit, Ihre Pläne spontan anzupassen, wenn es nötig ist. Das Wichtigste ist, die Zeit mit der Familie zu genießen und sich nicht von kleinen Hindernissen den Spaß verderben zu lassen.
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Einfach mal Ja sagen
Zuhause gelten gewisse Regeln – und im Urlaub natürlich auch. Aber in den Ferien ist auch mal Zeit für eine kleine Ausnahme, um den Familienurlaub zu etwas Besonderem zu machen. Also drücken Sie ruhig ab und an ein Auge zu, wenn es zum Beispiel um die Schlafenszeit geht oder die zusätzliche Kugel Eis am Nachmittag.
Und wenn es doch zum Streit kommt: Was dann?
Ganz wichtig: Sachliches Streiten ist nicht schlimm und gehört zum Familienleben dazu. Kommt es im Urlaub zu Reibereien, gilt das Gleiche wie zuhause auch: Ruhe bewahren! Wenn nötig, bis 10 zählen. Hören Sie zu und versuchen Sie, die jeweils andere Partei zu verstehen. Verlieren Sie nicht aus dem Blick, dass es Ihnen eigentlich um das Gleiche geht: im Urlaub wertvolle Zeit miteinander zu verbringen. Wenn sämtliche Argumente ausgetauscht sind: Versuchen Sie Kompromisse zu finden, mit denen alle leben können.
Wo finden wir Hilfe und Beratung?
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert Familienferien in Familienferienstätten. Dort finden Kinder ebenso wie Väter und Mütter zahlreiche auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote.
Viele Reisetipps für Eltern, zum Beispiel zum Fliegen mit Babys, zu kinderfreundlichen Raststätten an Autobahnen und vieles mehr bietet der ADAC: