Wie sollten die Fähigkeiten eines altersgerecht entwickelten 3-jährigen Kindes in den hier exemplarisch aufgeführten Entwicklungsbereichen aussehen?
Aus der Entwicklungspsychologie und Kindermedizin ist bekannt, dass viele Kinder nach ihrem dritten Geburtstag einen großen Entwicklungsschub machen. Die nachfolgenden beispielhaften Anhaltspunkte weisen auf eine altersentsprechende Entwicklung hin:
Motorische Fähigkeiten
- Grobmotorik: Das Kind sollte in der Lage sein, sicher zu laufen, zu rennen, zu hüpfen, zu klettern und zu springen.
- Feinmotorik: Das Kind sollte in der Lage sein, Objekte wie Stifte, Pinsel und Besteck zu halten und zu benutzen. Es sollte auch in der Lage sein, einfache Formen zu zeichnen, Perlen aufzufädeln und mit Bauklötzen zu spielen.
- Hand-Augen-Koordination: Das Kind sollte in der Lage sein, einfache Bälle zu fangen und zu werfen.
- Gleichgewichtssinn: Das Kind sollte in der Lage sein, auf einem Bein zu stehen und ein paar Schritte auf einem schmalen Balken oder einer Linie zu gehen.
- Körperwahrnehmung: Das Kind sollte in der Lage sein, seinen Körper zu spüren und die Position seines Körpers im Raum zu verstehen.
Quelle: Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters” von Klaus Hurrelmann und Uwe Haisch (2008), S. 169.
Sprachliche Fähigkeiten
- Das Kind bildet einfache Sätze.
- Es verwendet Pronomen wie "ich", "du", "er", "sie".
- Es hat ein Verständnis von Fragen und deren Beantwortung.
- Das Kind benennt Gegenstände und Personen im unmittelbaren Umfeld.
- Es erzählt einfache Geschichten.
Quelle: "Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters" von Klaus Hurrelmann und Uwe Haisch (2008), S. 188.
Kognitive Fähigkeiten
- Das Kind entwickelt ein Verständnis von Ursache-Wirkungs-Beziehungen.
- Es hat ein Verständnis von räumlichen Relationen wie "oben", "unten", "neben" usw.
- Es kann Gegenstände und Personen nach bestimmten Merkmalen wie Farbe, Form oder Größe ordnen.
- Es entwicket ein Verständnis von Zahlen als Mengenangaben.
Quelle: "Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters" von Klaus Hurrelmann und Uwe Haisch (2008), S. 200-201.
Sozial-emotionale Fähigkeiten
- Das Kind beginnt sich selbstständig anzuziehen.
- Es kann Emotionen ausdrücken, wie Freude, Ärger, Trauer und Angst.
- Das Kind versteht die emotionalen Reaktionen anderer Personen.
- Es entwickelt die Fähigkeit zur Empathie.
- Es beginnt Freundschaften aufzubauen.
- Es spielt zunehmend mit anderen Kindern gemeinsame Spiele, auch Rollenspiele.
- Das Kind bleibt ohne Probleme über ein paar Stunden bei einer vertrauter Betreuungsperson.
- Es entwickelt die Fähigkeit zur Kooperation und Konfliktlösung.
- Das Kind will im Haushalt mithelfen
Quelle: "Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalters" von Klaus Hurrelmann und Uwe Haisch (2008), S. 220-221.