Schwanger unter 20

Entscheiden, wie es weitergehen kann

Text zuletzt aktualisiert: 21.12.2023

Du bist nicht allein!

Plötzlich ungeplant schwanger? Und das mit 15, 17 oder 19? Eine Verhütungspanne kann passieren – trotz Aufklärung. Und ist gar nicht so selten, wie du vielleicht denkst. Doch wird aus der ersten Vermutung Gewissheit, ist das für junge Mädchen, die selbst noch halb ein Kind sind, meist ein großer Schock. Jetzt sind vor allem eine verständnisvolle Beratung und professionelle Unterstützung gefragt. Und die bekommst du von vielen Seiten.

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Schwanger unter 20

Hol dir Hilfe - vertraulich und professionell

Es ist völlig normal, dass du mit einem positiven Schwangerschaftstest in der Hand erstmal Panik bekommst und dich vollkommen überforderst fühlst. Was nun? Wie soll es weitergehen? Wahrscheinlich schwirren dir 1000 Fragen durch den Kopf, obwohl du gar keinen klaren Gedanken fassen kannst.

Mit wem kannst du über deine Fragen, Zweifel und Sorgen sprechen? Mit den Eltern, dem Freund oder der Freundin? Wenn du im ersten Schockzustand Hemmungen hast, dich deiner Familie anzuvertrauen, wende dich an eine Schwangerschaftsberatungsstelle in deiner Nähe oder an die Hotline „Schwangere in Not – anonym & sicher“. Hier findest du erfahrene Gesprächspartner*innen, die dir verständnisvoll zuhören und dich professionell unterstützen können. Sie wissen genau, wie es dir gerade in dieser Situation geht und informieren dich über alle Möglichkeiten, die du für eine gute Entscheidung über deine Zukunft brauchst. In aller Ruhe kannst du besprechen, was dich in dieser Situation beschäftigt, und zwar absolut vertraulich und kostenfrei.

Eine erste Anlaufstelle kann das zentrale Hilfetelefon 0800 40 40 020 sein.

Hier findest du weitere Informationen zu diesem Beratungsangebot

So jung schon Mutter sein?

Nach dem ersten Schock musst du dir Gedanken machen, was die nächsten Schritte sein können. Bestimmt stellst du dir viele Fragen:

  • Kann ich der großen Verantwortung für ein Baby jetzt schon gerecht werden?
  • Wer kann mich dabei unterstützen?
  • Was wird jetzt aus meinen Zukunftsplänen?
  • Wie lässt sich ein Kind mit der Schule, einer Ausbildung oder dem geplanten Studium vereinbaren?
  • Wie steht der werdende Vater zum Kind?
  • Und überhaupt, wie soll das alles finanziert werden?

Fragen über Fragen, die gründlich bedacht und abgewogen werden wollen, wenn du eine so weitreichende Entscheidung für oder gegen das Baby treffen willst.

Trau dich möglichst früh: Reden hilft!

Du allein darfst und musst eine Entscheidung über die Zukunft treffen. Das ist nicht leicht und mit viel Verantwortung verbunden. Ein Baby braucht bei aller Freude über das kleine Wesen viel Liebe, Zuwendung, Zeit und Energie. Eine große Hilfe ist die neutrale Beratung in der Schwangerschaftsberatungsstelle. Die erfahrenen Fachkräfte geben dir alle Informationen über Unterstützungsangebote, die du für eine abgewogene, eigenständige Entscheidung brauchst. Auch eine Online-Beratung ist möglich. Gut zu wissen: Auch wenn du noch minderjährig bist, darfst du dich ohne Wissen der Eltern beraten lassen. Übrigens unterliegt die Beratung immer der Schweigepflicht und ist für dich absolut kostenlos. Es muss also wirklich niemand erfahren, was du dort besprichst.

Wo kann ich mich hinwenden?

In Nordrhein-Westfalen bekommst du in über 200 Schwangerschaftsberatungsstellen unbürokratischen Rat. Über diese Suche findest du eine Schwangerschaftsberatungsstelle in deiner Nähe.

Beratungsstellen unterstützen dich auch bei

  • der Beantragung finanzieller Mittel
  • der Wohnungssuche
  • auftretenden Problemen am Arbeits- oder Ausbildungsplatz
  • der Suche nach einer Betreuungsmöglichkeit für das erwartete Kind

Das Angebot eines Beratungsgespräches solltest du möglichst früh in Anspruch nehmen. Entscheidest du dich für einen Schwangerschaftsabbruch, ist dies unter bestimmten Bedingungen nur bis zur 12. Schwangerschaftswoche möglich. Eine Beratung ist in diesem Fall verpflichtend.

Soll der Vater die Babynachricht erfahren?

Ganz gleich, ob der Vater des Kindes dein Freund, eine Partybekanntschaft oder ein Typ aus deiner Clique ist: er hat ein Recht darauf, von der Baby-Nachricht zu erfahren. Auch wenn du einen Schwangerschaftsabbruch vorhast, solltest du ihm das sagen. Fällt es dir schwer, allein mit ihm zu sprechen, kann es hilfreich sein, das gemeinsame Gespräch in einer Beratungsstelle zu führen. Hier erhältst du professionelle Unterstützung, um die Situation zu klären und Wünsche, Ängste und Hoffnungen zu formulieren. 

Und für den Fall, dass der Vater gar nichts von dem Thema wissen will und dich in dieser Krise allein lässt, konzentriere dich ganz darauf, was für dich und dein Baby am besten ist. Bei allen möglichen Fragen zum Sorgerecht, zur Unterhaltszahlung und Betreuung erhältst du später Unterstützung vom Jugendamt.

Informationen speziell für (werdende) Väter gibt es übrigens auf dem Väterportal des Landes Nordrhein-Westfalen.

Wo bekomme ich finanzielle Hilfen?

Nordrhein-Westfalen ist ein kinderfreundliches Land. Eine Entscheidung für oder gegen ein Baby sollte nicht vom Geld abhängen. Du kannst sicher sein: Wenn du dich für ein Leben mit dem Kind entscheidest, gibt es eine Reihe von finanziellen Hilfen, die du in Anspruch nehmen kannst.

Unter anderem unterstützt die Bundesstiftung „Mutter und Kind“ Schwangere in Notlagen unbürokratisch und schnell. Die Stiftung hilft finanziell unter anderem bei der Anschaffung von Schwangerschaftsbekleidung, der Erstausstattung des Kindes, der Wohnungseinrichtung sowie der Betreuung des Kleinkindes, etwa um eine Ausbildung beenden zu können.

Du kannst dich auch beim Jugendamt oder in der Schwangerschaftsberatungsstelle über die finanziellen Hilfen beraten lassen.

Wo finde ich Beratung?

Es gibt viele Beratungsstellen in NRW, in denen du dich vor Ort beraten lassen kannst. Weitere Informationen und Beratungsstellen-Finder findest du auf der Seite Beratungsstellen hier im Familienportal

www.familienportal.nrw