Angebote und Unterstützungen für Single-Schwangere
Partnerschaft fürs Leben – Schwangerschaft – Elternglück: Nicht immer folgt das Leben dieser Wunschvorstellung. Fast jedes fünfte Kind wächst in einer sogenannten Ein-Eltern-Familie auf. Sie sind schwanger und fragen sich: Wie schaffe ich es bloß, mein Kind alleine großzuziehen? Reichen meine Kräfte, meine Nerven, mein Geld? Dann lesen Sie hier, was Alleinerziehende wissen sollten.
Zweifel und Ängste vor dem neuen Lebensabschnitt gehören zur Gefühlswelt aller werdenden Mütter. Bei Frauen, die nicht in einer festen Partnerschaft leben, sind diese Bedenken meist besonders groß. Dabei sollten Sie wissen: Sie müssen diese vielleicht für Sie schwierige Situation nicht allein stemmen. Für Single-Schwangere gibt es zahlreiche Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie finanzielle Hilfen.
Rat und Unterstützung erfahren Sie unter anderem in den Schwangerschaftsberatungsstellen und beim Verband alleinerziehender Mütter und Väter in NRW (www.vamv-nrw.de). Dort können Sie sich frühzeitig über Hilfsangebote, Netzwerke und Unterstützungsleistungen informieren! Haben Sie vor allem keine Hemmungen, Hilfe anzunehmen. Ohne Unterstützung können Alleinerziehende schnell an ihre Grenzen geraten. Achten Sie daher von Anfang an auf Ihre körperliche und seelische Gesundheit. Wenn Sie überlastet sind, leiden nicht nur Sie, sondern auch Ihr Kind!
Vielleicht haben Sie sogar Geldsorgen, weil Sie wegen der Kinderbetreuung nicht ausreichend arbeiten können, um Ihre Familie zu ernähren. Auch dann stehen Sie nicht alleine da, sondern können staatliche Unterstützung erhalten. Dazu zählt neben dem Kindergeld zum Beispiel der Kinderzuschlag oder das Wohngeld. Wenn Sie ein sehr kleines Einkommen haben, können Sie Leistungen nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch und aus dem Bildungs- und Teilhabepaket beantragen; auch eine Befreiung von den Kita-Beiträgen ist möglich. Falls Sie keine Unterhaltszahlungen für Ihr Kind bekommen, springt das Jugendamt mit dem Unterhaltsvorschuss ein.
An welchem Geburtsort soll mein Kind zur Welt kommen? Klinik, Geburtshaus oder Hausgeburt – das sind wichtige Themen für alle werdenden Eltern. Single-Schwangere beschäftigt noch eine weitere Frage: Möchte ich mein Kind allein zur Welt bringen oder im Beisein einer vertrauten Person? Es könnte Ihnen beispielsweise eine gute Freundin oder Ihre Mutter zur Seite stehen. Überlegen Sie, ob und mit wem Sie diese intime Situation teilen möchten und wer Sie dabei am besten unterstützen kann.
Als nicht verheiratete Mutter sind Sie allein sorgeberechtigt für Ihr Kind. Auch wenn Sie beide als Eltern nichts (mehr) verbindet, sollten Sie bedenken: Ihr Kind hat ein Recht auf Umgang mit dem anderen Elternteil – und umgekehrt ist der andere Elternteil zum Umgang mit dem Kind berechtigt und verpflichtet. Im Konfliktfall kann das Jugendamt zwischen Ihnen beiden vermitteln. Dort finden Sie erfahrene Fachleute, die Sie bei der Klärung von Fragen des Sorgerechts und des Unterhalts unterstützen. Und wer weiß – vielleicht ergibt sich daraus ein Zugang, von dem alle Beteiligten profitieren können.