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Rückbildung

Den Körper nach der Geburt wieder in Schwung bringen

Rückbildung nach der Geburt

In der Schwangerschaft vollbringt der Körper der Frau 9 Monate lang wahre Höchstleistungen. Bauchmuskeln, Bindegewebe und vor allem der Beckenboden werden massiv gefordert. Aktive Rückbildung, am besten unter professioneller Anleitung, hilft, den Körper nach der Entbindung wieder in Form zu bringen. 

Rückbildung

Warum ist behutsame Rückbildung so wichtig?

Während sich die Gebärmutter nach der Schwangerschaft von allein auf ihre ursprüngliche Größe zurückzieht, brauchen andere Bereiche aktive Unterstützung. So sind die Bauchmuskeln nach der Geburt geschwächt, genauso wie der Beckenboden. Bei etwa 20 bis 30 Prozent aller frischgebackenen Mamas schwächelt nach der Entbindung die Blase. Das spüren manche Frauen besonders beim Lachen, Niesen oder Husten. Weitere Folgen können unter anderem Rückenbeschwerden, eine Scheiden- oder Gebärmuttersenkung sein. Eine behutsame Rückbildung ist wichtig, um diesen Beschwerden entgegenzuwirken und langfristige Folgen zu verhindern.


 

Was ist Rückbildungsgymnastik?

Die Rückbildungsgymnastik ist ein wichtiger Teil der Geburtsnachbereitung. Sie wird meist von Hebammen in offenen Kursen angeboten. Die Kurseinheiten konzentrieren sich auf die Bereiche, die während der Schwangerschaft besonders belastet wurden. Zunächst wird dabei in der Regel die Beckenbodenmuskulatur trainiert. Anschließend werden die Bauch- und die Rumpfmuskulatur mit gezielten Übungen gekräftigt. 


 

Wann ist der beste Zeitpunkt, um mit der Rückbildung zu beginnen?

In der ersten Zeit nach der Geburt braucht der Körper zunächst Schonung und Ruhe. Sie sollten frühestens 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung mit der Rückbildung starten. Bis dahin hat sich der Beckenboden schon wieder etwas stabilisiert. Wichtig ist, dass Ihnen nichts mehr wehtut. Wenn Sie eine Kaiserschnittgeburt hatten, warten Sie besser noch 1 bis 2 Wochen länger. Die Wunde sollte gut verheilt sein und die Narbe zum Beginn der Rückbildungsgymnastik nicht mehr schmerzen.


 

Warum sollten Mütter es zu Anfang nicht übertreiben?

Geben Sie sich bitte genug Zeit und starten Sie behutsam. 9 Monate lang hat sich der Körper während der Schwangerschaft auf die Geburt vorbereitet und zahlreiche Veränderungen durchlaufen. Er braucht einfach einige Zeit, um danach zu seiner ursprünglichen Form zurückzufinden. Eine zu frühe, eine falsche oder eine zu starke Belastung kann zu langfristigen Schäden führen und den ohnehin beanspruchten Körper nach einer Schwangerschaft noch weiter belasten.


 

Wie kann der Partner oder die Partnerin unterstützen?

Damit Sie den Rückbildungskurs voll für sich nutzen können, ist es hilfreich, wenn Sie in dieser Zeit nicht für die Betreuung Ihres Kindes zuständig sind. Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin kann Sie also unterstützen, indem er bzw. sie sich in dieser Zeit um Ihr Kind kümmert. Das Gleiche gilt auch, wenn Sie zu Hause Rückbildungsübungen machen. 


 

Was kostet ein Rückbildungskurs?

Die Kosten für einen anerkannten Rückbildungskurs werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bezahlt werden in der Regel 10 Einheiten à 60 Minuten. Bitte beachten Sie mögliche Fristen: Der Kurs muss spätestens bis zum Ende des 9 Monats nach der Geburt beendet sein, um mit der Krankenkasse abgerechnet werden zu können. Bei einer pandemiebedingten Unterbrechung des Kurses verlängert sich diese Frist bis zum Ende des 12 Monats. Sind Sie privat versichert, erfragen Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse, ob und in welcher Höhe die Kosten übernommen werden. 


 

Wo finde ich einen guten Rückbildungskurs?

Viele Hebammen, Geburtskliniken und Physiotherapeuten bieten Kurse zur Rückbildung an. Erkundigen Sie sich vor Ort oder direkt bei Ihrer Hebamme. 

Bei den meisten Kursen kann das Baby mitgebracht werden. Es gibt aber auch Angebote allein für Mütter. Neben Präsenzkursen finden Sie inzwischen auch viele Online-Rückbildungskurse im Netz. 

Erkundigen Sie sich vor dem Start, ob der von Ihnen gewählte Kurs von Ihrer Krankenkasse anerkannt wird.