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Sichere Schlafumgebung

Was ist wichtig für den sicheren Babyschlaf?

So sorgen Eltern von Säuglingen für einen sicheren Schlaf

Wie selig Babys aussehen, wenn sie friedlich schlafen! Aber schläft Ihr Säugling wirklich gut? Gerade in den ersten Lebensmonaten ist eine sichere Schlafumgebung sehr wichtig, um zum Beispiel dem Plötzlichen Kindstod vorzubeugen. Aber auch andere gesundheitliche Probleme können durch sinnvolle Vorbeugung vermieden werden. Lesen Sie, was Sie tun können, damit Ihr Kind gesund schlafen kann.

Atemgeräusche verstehen

Schläft Ihr Säugling leise, schnorchelnd, schnaufend oder fast gar nicht wahrnehmbar? Das ist alles normal. Babys atmen in den ersten sechs Monaten überwiegend durch die Nase. Die Mundatmung entwickelt sich erst allmählich.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr Säugling richtig atmet, können Sie die Hand auf die Brust legen und fühlen, wie sich der kleine Brustkorb auf und ab bewegt. Dazu können Sie mit der Wange oder dem Handrücken an Nase und Mund gehen und fühlen, ob Sie den Luftzug vom Atem spüren und zusätzlich lauschen, ob Sie Atemgeräusche hören.

 

Experten gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren zusammenkommen, die einen Atemstillstand verursachen können. Sehr häufig konnten betroffene Babys nicht frei durch die Nase atmen. Dafür kann eine Bauchlage verantwortlich sein. Aber auch Überhitzung durch zu warme Kleidung oder zu stark geheizte Räume gelten als Risikofaktoren, ebenso das Rauchen in der Wohnung.

Im Folgenden beschreiben wir Ihnen Maßnahmen, mit denen Sie der Gefahr des Plötzlichen Kindstod vorbeugen können: 

10 Empfehlungen für den sicheren und gesunden Babyschlaf

In den ersten Lebensmonaten verbringen Babys bis zu 19 Stunden am Tag mit Schlafen. Gefahren beim Schlafen im Babybett können Eltern vermeiden, wenn sie einige Regeln beachten.

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  • Rückenlage
    Für einen sicheren Schlaf wird die Rückenlage empfohlen. Auf dem Rücken liegend kann Ihr Baby frei atmen.
  • Stabile Unterlage
    Verwenden Sie eine luftdurchlässige, feste Matratze im Babybett. Unterlagen, die Ihren Säugling einsinken lassen, sind ungeeignet, da sie so die Atmung behindern können.
  • Erstickungsrisiko Kissen
    Ihr Baby braucht in den ersten Monaten kein Kissen. Dieses stellt ein Erstickungsrisiko dar, deswegen sollten Sie unbedingt darauf verzichten.
  • Schlafsack verwenden
    Benutzen Sie einen Baby-Schlafsack statt Kissen und Bettdecke. So besteht nicht die Gefahr, dass es unter die Decke rutscht. Außerdem kann es sich mit dem Schlafsack nachts nicht freistrampeln oder auskühlen.
  • Verzicht auf Kuscheltiere
    Verzichten Sie in den ersten Monaten auf Kuscheltiere, Kuscheltücher, Schaffell oder Nestchen im Babybett. Alles, was die Atmung behindern könnte, sollte vermieden werden.
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  • Keine Kleinteile
    Lassen Sie keine Schnüre oder verschluckbare Kleinteile im Babybett.
  • Angenehme Raumtemperatur
    Überhitzung vermeiden: Eine normale Raumtemperatur von ca. 17 bis 18 Grad und ein leichter Schlafanzug reichen im Schlafsack völlig aus. Prüfen Sie, ob Ihr Baby schwitzt und ziehen Sie es gegebenenfalls leichter an.
  • Distanz zu Wärmequellen
    Das Babybett sollte nicht in der Sonne oder an einer Heizung stehen, denn auch hier droht eine Überhitzung.
  • Babybett statt Elternbett
    Studien haben gezeigt: Das Baby schläft im eigenen Kinderbett sicherer als im Elternbett. Stellen Sie das Babybett in den ersten Monaten neben das Elternbett, so haben Sie es dennoch nah bei sich.
  • Rauchen unterlassen
    Rauchen Sie nicht in den Wohnräumen. Rauchen gilt auch im Zusammenhang mit Plötzlichem Kindstod als ernstes Gesundheitsrisiko für Babys.

Achtung: Einschlafen mit Kind ist besonders gefährlich!

Schlafen Sie mit Ihrem Baby niemals auf Sofas, Sesseln oder Kissen. Besonders gefährlich ist es, wenn Sie mit Ihrem Kind auf dem Arm vor lauter Müdigkeit einschlafen. Wenn Ihr Baby mit dem Bauch auf Ihrer Brust liegt, steigt das Risiko für einen Plötzlichen Kindstod oder dem Ersticken. Wenn Sie das Gefühl haben, so müde zu sein, dass Sie gleich einschlafen, sollten Sie Ihr Kind in sein Körbchen oder Bettchen legen.

Wiederbelebung bei einer unregelmäßigen oder ausbleibenden Atmung Ihres Säuglings

Wenn Sie einen unregelmäßigen Atem Ihres Kindes feststellen oder es zu einem Atemstillstand kommt, sollten Sie sofort den Rettungsdienst unter Notruf 112 anrufen. Als Eltern ist es wichtig zu wissen, wie Sie in einem solchen Notfall eine Reanimation durchführen.

Das Deutsche Rote Kreuz bietet Erste-Hilfe-Kurse für Kindernotfälle an, die sich an Eltern, Großeltern und Interessierte richten. Diese Kurse geben einen Einblick in die Erstversorgung Ihres Kindes in dieser Ausnahmesituation, damit Sie im Notfall besonnen und richtig handeln zu können.

Online-Informationen zur Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Säuglingen und Kleinkindern finden Sie auf dem Internetportal Deutsches Rotes Kreuz.

Das Universitätsklinikum Bonn erklärt im Video Schritt für Schritt die richtigen Abläufe einer Wiederbelebung bei Säuglingen und Kindern, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken.

Wo finden wir Hilfe und Beratung?

Wenn Ihr Kind Schlafprobleme hat, Sie Fragen zur sicheren Schlafumgebung haben oder sich Sorgen machen, sprechen Sie mit Ihrer kinderärztlichen Praxis.

Die Kinder- und Jugendärzte im Netz geben Online-Informationen zur Vorsorge und Tipps für die erste Hilfe in Notsituationen.

Die Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod e.V.(GEPS)  bietet betroffenen Eltern Hilfen bei der Trauerbewältigung und in nachfolgenden Schwangerschaften an.

Die GEPS organisiert und vermittelt auch Säuglingswiederbelegungskurse und veranstaltet Elterntreffen. Infomaterial und  Empfehlungen zur Prävention erhalten Sie zum kostenlosen Download. Es gibt über diese Elterninitiative auch die Möglichkeit, sich im kostenlosen GEPS Gesprächsforum mit anderen zu dieser Thematik auszutauschen. Dazu müssen Sie sich lediglich auf der Seite registrieren.

Weitere InformationenLinks zum Weiterlesen

Weitere Informationen zum Babyschlaf im 1. Lebensjahr und Tipps, wie Ihr Baby gut seinen Schlafrhythmus findet, können Sie hier auf dem Familienportal.NRW nachlesen.

Die WDR-Wissenschaftssendung Quarks befasst sich mit den Hintergründen im Beitrag „Plötzlicher Kindstod: Was man weiß – und was nicht.“

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat aktuelle Schlafempfehlungen für das 1. Lebensjahr zusammengefasst, um das Risiko des Plötzlichen Kindstodes zu vermeiden.

TIPPS ZUM DOWNLOAD