Die Ausprobierer

Ernährung von vegetarisch bis vegan

Text zuletzt aktualisiert: 16.04.2024

Die Ausprobierer – von vegetarisch bis vegan

Vor Kurzem liebte Ihr Kind nichts mehr als ein gut belegtes Wurstbrot – jetzt verzieht es allein beim Anblick angewidert das Gesicht? So schnell, wie die Launen von Teenagern wechseln können, geschieht das manchmal auch mit ihren Verhaltensweisen und Ansichten. Aber was bedeutet es, wenn Ihr Kind plötzlich verkündet, sich vegetarisch oder gar vegan ernähren zu wollen? Und müssen Sie jetzt beunruhigt sein und alle Kochgewohnheiten umstellen?

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Die Ausprobierer

Von heute auf morgen fleischlos?

Eine vegetarische oder vegane Ernährung erfreut sich bei immer mehr jungen Menschen großer Beliebtheit. Will der Sohn oder die Tochter plötzlich kein Fleisch mehr essen, sind Sie als Eltern zunächst möglicherweise ratlos. Gründe für den Sinneswandel sind vielfältig. Vielleicht ist „vegetarisch“ im Freundeskreis gerade total angesagt, oder das Tierwohl hat Ihr Kind zum Fleischboykott veranlasst. Auch das Bestreben nach Abgrenzung von den Eltern kann zu den Beweggründen zählen. Gelassenheit hilft auch in dieser Phase durch den Familienalltag: Vielleicht probiert Ihr Kind zunächst die vegetarische Variante aus und dann die vegane. Vielleicht ist es auch nur eine kurze Phase und Ihr Kind kehrt nach einer gewissen Zeit wieder zum alten Essverhalten zurück. 


 

Vegetarisch, vegan – was heißt das?

Wer vegetarisch lebt, verzichtet in der Regel auf Wurst und Fleisch, manchmal auch auf Fisch. Eier, Milch und Milchprodukte dürfen jedoch auf den Speiseplan. Veganer lehnen dagegen sämtliche tierischen Produkte ab. Sie essen also auch keine Milch, keine Eier, keinen Joghurt, Quark oder Käse. Streng vegan lebende Menschen verzichten darüber hinaus auf Kleidung, Schuhe, Taschen sowie Kosmetika und Reinigungsmittel mit tierischen Inhaltsstoffen. 


 

Warum ändert sich das Essverhalten oft in der Pubertät?

Die Pubertät ist eine Phase der Neuorientierung. Statt an den Eltern orientieren sich Teenager verstärkt an Freunden und Vorbildern aus den Medien. Es ist normal, dass Heranwachsende in dieser Zeit zunehmend die in der Familie gelebten Wertvorstellungen infrage stellen. Kein Wunder, dass dabei oft heiße Diskussionen entbrennen wie: Ist es moralisch vertretbar, tierische Produkte zu essen oder anderweitig zu konsumieren? Werten Sie es nicht als Kritik, sondern als ein Zeichen wachsender Reife, wenn Ihr Nachwuchs Ihnen die eine oder andere unbequeme Frage auftischt. 


 

Gibt die fleischlose Ernährung des Kindes Grund zur Sorge?

Auch wenn Ihnen die Ernährungsweise Ihres Kindes ungewohnt erscheint, besteht in den meisten Fällen kein Anlass zur Sorge: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat in ihrem Ernährungsbericht von 2020 eine Studie zur vegetarischen und veganen Ernährung bei Kindern und Jugendlichen veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass fast alle Teilnehmenden – ob Vegetarier, Veganer oder „Allesesser“ – ausreichend mit den Hauptnährstoffen versorgt sind. Eine ausschließlich vegane Ernährung empfiehlt die DGE – im Gegensatz zu einer vegetarischen Ernährung – als Dauerkost für Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase trotzdem nicht.


 

Worauf sollten Sie bei der fleischlosen Ernährung Ihres Kindes achten?

Gerade in der Wachstumsphase hat der Körper einen hohen Bedarf an Eisen, Eiweiß, Zink, Jod, Kalzium sowie den Vitaminen D, B2 und B12. Es ist daher wichtig, bestimmte Nahrungsmittel nicht einfach wegzulassen, sondern sie im Hinblick auf die darin enthaltenen Nährstoffe sinnvoll zu ersetzen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eine ausgewogene Ernährung für den Körper wichtig ist. Weitere Informationen rund um das Thema gesunde Ernährung erhalten Sie auch auf der Homepage des Bundeszentrums für Ernährung.  


 

Wie funktionieren neue Essgewohnheiten im Familienalltag?

Abgesehen von gesundheitlichen Fragen beschäftigt Sie vermutlich noch ein anderes Thema: Wie gelingt es, trotz unterschiedlicher Ernährungsgewohnheiten gemeinsam zu kochen und zu essen? Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass es gar nicht so schwierig ist, vegetarische bzw. vegane und Mischkost zu kombinieren. Oft genügt es, das Gemüse in den Mittelpunkt des Speiseplans zu rücken und bei der Zubereitung tierisches Fett durch pflanzliches zu ersetzen. Beides kommt übrigens der Gesundheit aller Familienmitglieder zugute.


 

Alle an einem Tisch – so geht’s:

Das Bundeszentrum für Ernährung bietet vielfältige Medien und Materialien rund um Ernährung, Lebensmittel und nachhaltigen Konsum

Der Medienservice der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung stellt auf seinem Internetportal u. a. einige Informationsmaterialien zum kostenlosen Download zur Verfügung

Auch auf dem Internetportal INFORM von Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung finden Sie Wissen rund um das Thema „Bewusste Ernährung“

Das Gesundheitsportal „clever-gesund-info.de” richtet sich direkt an Kinder und Jugendliche und bietet viele Infos und Tipps zum Thema Essen und Trinken.