Schulstress vermeiden
Schulstress abbauen: Wie wird der Leistungsdruck erträglich?
Als Eltern wünschen Sie sich eine erfolgreiche Schullaufbahn für Ihr Kind, damit sich viele Chancen für den späteren Berufsweg öffnen. Das kann Leistungsdruck auslösen, den schon die Kleinsten in der Grundschule spüren. Nicht selten bestimmen die Vorbereitungen auf Tests, Prüfungen, Klassenarbeiten und das Erledigen von Hausaufgaben den Familienalltag. Schulstress kann sich auch auf die Gesundheit auswirken, auf den Lernerfolg und die Lernfreude Ihres Kindes. Lesen Sie hier, was Schulstress auslöst und wie Sie als Eltern gegensteuern können.
Schulstress gezielt abbauen: 10 Tipps für Eltern
- Kinder brauchen Rituale, feste Regeln und Verlässlichkeit. Das gilt auch für den Tagesablauf. Sorgen Sie für eine nachvollziehbare Struktur ohne Hektik: Dazu zählt ausreichend Zeit für gemeinsame Mahlzeiten, für das Erledigen der Hausaufgaben, für Freizeitaktivitäten und entspannende Auszeiten von der Schule.
- Sorgen Sie auch für ausreichend Schlaf und feste Schlafenszeiten. Laut Weltgesundheitsorganisation gelten elf Stunden Schlaf als ideal für Grundschülerinnen und -schüler.
- Planen Sie freie Zeit für Ihr Kind ein. Spielen und Bewegung im Freien sorgen für körperlichen Ausgleich, fördern Kreativität und Selbstvertrauen. Freizeitaktivitäten und zu viele Termine am Nachmittag sollten allerdings kein zusätzlicher Stressfaktor sein. Ihr Kind braucht ausreichend Zeit für sich, zum Ausruhen, Trödeln und Nichtstun.
- Bewegung an der frischen Luft und sportliche Aktivitäten sind besonders geeignet, um Stress abzubauen.
- Helfen Sie Ihrem Kind, effektiv zu lernen und Ordnung in den Schulsachen zu halten. Ein aufgeräumter Schreibtisch ohne Ablenkungen fördert die Konzentration. Packen Sie schon abends mit Ihrem Kind den Ranzen, das vermeidet Hektik am Morgen.
- Hinterfragen Sie Ihre eigene Erwartungshaltung: Fördern, aber überfordern Sie Ihr Kind nicht. Jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo.
- Machen Sie deutlich, dass Fehler nichts Schlimmes sind. Loben Sie Ihr Kind regelmäßig für seine Anstrengungen, unabhängig vom Ergebnis wie Noten.
- Bestrafen Sie ihr Kind nicht, wenn es schlechte Noten mit nach Hause bringt. Auch nicht mit Liebesentzug. In jedem Fall sollte Ihr Kind wissen, dass Sie es so annehmen, wie es ist – unabhängig von schulischen Leistungen und Zensuren.
- Vergleichen Sie nicht ständig die Schulleistungen und Noten Ihres Kindes mit anderen. Nehmen Sie Leistungsdruck raus und stressen Sie sich nicht selbst. Üben Sie sich vielmehr in Gelassenheit. Das tut Ihnen, Ihrem Kind und dem Familienleben gut.
- Wenn in einzelnen Fächern Leistungsdefizite auftauchen, kann gezielte Nachhilfe hilfreich sein, um Druck rauszunehmen und Versagensängste zu reduzieren. Aber Sie sollten wissen: Eltern sind ziemlich schlechte Nachhilfelehrer für ihr eigenes Kind. Ungeduld und Emotionen erschweren das gut gemeinte gemeinsame Lernen, so endet das Üben nicht selten im Streit. Die Lernförderung mit einer externen Nachhilfekraft ist viel effizienter und darüber hinaus gut fürs Familienklima.
Wo finden wir Hilfe und Beratung?
Bei ersten Auffälligkeiten sind die Klassenlehrerinnen und Vertrauenslehrer Ansprechpersonen Nummer eins. Sie wissen, wo möglicherweise Lernschwierigkeiten bestehen, ob es Verhaltensauffälligkeiten gibt, ob sich Ihr Kind in der Schule wohlfühlt oder nicht. Die erfahrenen Lehrkräfte können auch Ihnen Hinweise geben, wie Sie Ihr Kind in schulischen Belangen bestmöglich unterstützen können.
Der schulpsychologische Fachdienst in Nordrhein-Westfalen bietet Schülerinnen und Schülern sowie Eltern Hilfe bei Schulproblemen und Erziehungsfragen. Bei den Beratungsstellen erhalten Sie unabhängig und kostenfrei Unterstützung in vielen Bereichen, von der Lernmotivation bis zum Umgang mit Mobbing.
Sie können sich mit Ihren Fragen und Sorgen auch an die Erziehungs- und Familienberatungsstellen in NRW wenden. Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie über den Finder der bke-Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. Die Beratung ist kostenlos und auf Wunsch auch anonym. Das Elterntelefon erreichen Sie über die Nummer gegen Kummer 0800 0 550.
Zeigt Ihr Kind über einen längeren Zeitraum gesundheitliche Probleme, ist es wichtig, ernsthafte Erkrankungen auszuschließen. Wenden Sie sich in diesem Fall direkt an Ihre kinder- und jugendärztliche Praxis.
Kinderpsychologinnen und -psychologen können Ihnen wertvolle Tipps geben und gemeinsam mit Ihnen Strategien gegen Schulstress entwickeln.