Ursachen für Schulstress gibt es viele: Er kann entstehen, wenn sehr viel Stoff oder schwierige Lerninhalte in kurzer Zeit gelernt werden müssen und das Arbeitspensum für Ihr Kind zu groß wird. Er entsteht auch, wenn sich ein Kind vom Lernstoff überfordert fühlt.
- Erwartungsdruck der Eltern
Einer der größten Stressverursacher ist ein zu hoher Erwartungs- und Leistungsdruck, ganz gleich, ob dieser bewusst oder unbewusst entsteht. Kinder sind immer auf der Suche nach Anerkennung und wollen ihre Eltern nicht enttäuschen. Sorgen vor dem eigenen Versagen, schlechten Noten oder einer anstehenden (Nicht-)Versetzung sowie der Reaktion der Eltern darauf können Selbstzweifel und Schulangst auslösen. Schon in der Grundschule ist von Klassenstufe zu Klassenstufe ein steigender Druck zu beobachten. Spätestens in der dritten und vierten Klasse schauen Eltern mit Blick auf den bevorstehenden Übertritt in die weiterführende Schule auf die Noten.
- Überforderung
Manche Kinder fühlen sich auch vom Schulalltag überfordert: Die Abläufe sind ungewohnt, das Stillsitzen, das Zuhören, die vielen Regeln, die befolgt werden müssen. Selbst die Reizüberflutung durch Lärm in der Klasse kann ein Grund sein, falls Ihr Kind diesbezüglich besonders sensibel ist.
- Terminstress
Auslöser für Schulstress kann auch ein zu voller Terminkalender sein, zum Beispiel, wenn die Nachmittage zu eng durchgetaktet sind. Montags Training im Sportverein, dienstags Musikunterricht, mittwochs Nachhilfe und donnerstags eine Verabredung mit Freunden, vor dem Zubettgehen noch Vokabeln pauken oder das empfohlene Lesetraining absolvieren: Dann fehlt es einfach an freier Zeit zum Spielen und Entspannen.
- Mobbing
Schwieriger und in ihren Konsequenzen mitunter besonders ernst zu nehmen sind Probleme mit Mitschülerinnen und Mitschülern. Streit und Ärger mit anderen Kindern oder sogar führen zu Angst, in die Schule zu gehen und sich dort aktiv am Unterricht zu beteiligen.
- Familiäre Probleme
Manchmal können auch familiäre Probleme Grund für Schulstress sein. Bei Konflikten zwischen den Eltern oder einer Trennung entwickeln Kinder oft Schuldgefühle, die sich leicht auf andere Lebensbereiche übertragen können. Auch wenn ein Kind zuhause eine große Verantwortung tragen muss, zum Beispiel bei der Betreuung eines Geschwisterkindes, kann das zu Stresssymptomen führen.
- Folgen der Corona-Pandemie
Eine zusätzliche hohe Belastung hat die Corona-Pandemie ausgelöst. Nicht alle Schülerinnen und Schüler sind gut mit dem Homeschooling und dem Wechselunterricht klargekommen. Der verpasste Lehrstoff muss nun nach der Rückkehr in die Schule nachgeholt werden. Auch das führt bei einigen Kindern zu Schulstress.