Qualitätszeit mit Kindern

Wie Qualitätszeit mit dem eigenen Kind aussieht, ist ganz individuell: Das kann der gemeinsame Ausflug ins Schwimmbad sein, Geschichten lesen, am Fahrrad werkeln oder Versteckspielen im Park. Der Begriff beschreibt die Idee von hochwertiger Zeit zu zweit, in der sich Ihr Kind von Ihnen gesehen und anerkannt fühlt. Einige Beispiele für diese Inseln im Alltag haben wir hier für Sie zusammengetragen. 

Das, was die Qualitätszeit ausmacht, versteckt sich schon im Namen. Es ist das bewusste Zeitnehmen für gemeinsame Aktivitäten und vor allem: ungeteilte Aufmerksamkeit. Denn die ist es, die jene besonderen Momente schafft und die Verbindung zu Ihrem Kind intensiviert. Ihrem Kind vermitteln Sie auf diese Weise Ihre Liebe und Wertschätzung. 

Auch wenn das Familienleben oft hektisch und wild ist, bieten sich im Alltag immer wieder Gelegenheiten für Qualitätszeit. Und je älter Ihr Kind wird, desto deutlicher kann es seine Wünsche artikulieren, Gesprächsthemen einbringen und bei der Planung gemeinsamer Aktivitäten mitwirken. 

Der Paar- und Familienberater Achim Schad aus Wuppertal gibt im Interview praxisnahe Expertentipps, wie Väter qualitativ hochwertige Zeit mit Kindern in ihren Alltag einbauen können. Dazu nennt er Beispiele für abwechslungsreiche Aktivitäten, die vielen Vätern und ihren Kindern besonderen Spaß bereiten. Auch  geht er auf die Frage ein, wie Väter die Balance zwischen Beruf und Familie halten können. 

Eine Insel für Qualitätszeit zu schaffen klingt aufwändig, da es Ihnen ohnehin oft an Zeit fehlt? Verständlich! Aber wenn Sie mit Ihrem Kind etwas unternehmen wollen, muss das nicht immer ein aufregender Ausflug sein. Viele Alltagssituationen bieten Gelegenheiten, die Sie leicht zur Qualitätszeit machen können. Sie brauchen Ideen? Hier finden Sie einige Beispiele: 

Vom beruflichen Alltag aufs Familienleben umzuschalten, gelingt nicht immer sofort. Nehmen Sie sich deshalb einen Moment Zeit, um den Kopf frei zu machen, etwa durch ein bewusstes Beenden des Arbeitstages oder durch ein kurzes Ritual wie z. B. eine Tasse Tee. Ihr Kind wird bemerken, dass Sie im Anschluss aufmerksamer sind. 

Was außerdem hilft:  

• Ablenkung aus, Aufmerksamkeit an: Versuchen Sie die Nutzung von Handy, Laptop und Co. zu reduzieren, um sich Ihrem Kind und dem gemeinsamen Spiel oder Gespräch zu widmen. 
• Schaffen Sie eine gemeinsame Routine für sich und Ihr Kind, indem Sie im Wochenverlauf feste Zeiten einrichten. Dabei geht es vor allem um die Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit von gemeinsam verbrachter Zeit. 
• Eine gute Gelegenheit, regelmäßig Qualitätszeit mit Ihrem Kind zu verbringen, sind gemeinsame Hobbys. Vielleicht begeistert sich Ihr Kind ohnehin für das Hobby, dem Sie nachgehen. Oder Sie suchen ein neues Hobby, das Ihnen und Ihrem Kind gleichermaßen Freude macht.  

Intensiv miteinander verbrachte Zeit macht nicht nur Spaß, sie verbindet und stärkt auch die Vater-Kind-Beziehung. Dass diese neben qualitativ hochwertiger gemeinsamer Zeit vor allem Kontinuität braucht, ergänzt der Bielefelder Männer- und Väterberater Björn Süfke: „Die größte Wahrscheinlichkeit dafür, dass verbindende Momente mit dem Kind entstehen, besteht dann, wenn der Vater auch schlicht und ergreifend viel da ist! Wer die Kinder nachmittags zuhause nach der Schule im Empfang nimmt, wird logischerweise mehr von ihren Sorgen und Freuden des Tages erfahren, mehr von ihren Gefühlen mitbekommen, mehr um Rat gefragt werden … Und nichts stärkt die Eltern-Kind-Beziehung so sehr wie dieses alltägliche ‚Da-Sein’. Insofern geht es am Ende des Tages nicht nur um ‚Qualitätszeit’, sondern auch um ‚Quantitätszeit’.“