Essstörungen
Zu dick? Zu dünn? Immer unzufrieden mit deinem Gewicht?
Drehen sich deine Gedanken permanent ums Essen? Fühlst du dich in deinem Körper nicht wohl oder bist unglücklich mit deinem Gewicht und deiner Figur? Vielleicht fragst du dich manchmal, ob deine Essgewohnheiten gesund sind? Wenn du glaubst, dass etwas nicht stimmt, hol dir Hilfe. Je früher, desto besser. Hier erfährst du, wohin du dich wenden kannst.
Was sind Essstörungen?
Essstörungen sind eine ernste Krankheit. Sie können viele Auslöser haben und treten oft schon in der Pubertät auf. Die häufigsten Essstörungen sind Anorexie (Magersucht), Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und Binge-Eating (Esssucht). Häufig kommen jedoch auch Mischformen vor.
Habe ich eine Essstörung?
Eine verlässliche Diagnose können nur Ärztinnen und Ärzte oder Psychotherapeutinnen und -therapeuten stellen. Für eine erste Selbsteinschätzung deuten die folgenden Warnsignale auf eine Essstörung hin:
- Wenn ich in den Spiegel schaue, fühle ich mich zu dick.
- Ich bin unzufrieden mit mir und oft unglücklich.
- Ich habe Angst, zu viel zu essen und zuzunehmen.
- Ich denke ständig an mein Aussehen, meine Figur und mein Gewicht.
- Ich kontrolliere dauernd mein Gewicht.
- Wenn ich ein paar Gramm zunehme, reagiere ich sofort darauf.
- Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich süßes oder fettes Essen zu mir nehme.
- Ich denke ständig ans Essen.
- Ich teile Essen in erlaubte und unerlaubte Lebensmittel ein.
- Ich spüre nicht, ob ich Hunger habe oder satt bin.
- Ich esse oft aus Frust, Langeweile, Enttäuschung oder Trauer.
- Ich verliere oft die Kontrolle über die Essensmenge.
Auf dem Webangebot psychenet kannst du einen Selbsttest machen. Die Fragen können einen Anhaltspunkt bieten, ob du an einer Essstörung leidest.
Sind Essstörungen gefährlich für mich?
Ja, Essstörungen haben sehr ernste Folgen. Andauerndes Hungern führt zu starkem Nährstoffmangel. Auch starkes Übergewicht ist ungesund. Beides kann bleibende Schäden an deinem Körper nach sich ziehen: Dazu zählen unter anderem Blutdruckstörungen, Ohnmacht, Hormonstörungen, Zyklusstörungen bis hin zum Ausbleiben der Monatsblutung bei Mädchen, dauerhaft geschädigte Organe und Depressionen.
Wie komme ich aus einer Essstörung wieder heraus?
Die wenigsten Betroffenen schaffen den Weg aus der Essstörung aus eigener Kraft. Deswegen ist es unbedingt wichtig, dass du dir möglichst früh Hilfe holst, um aus der Heimlichkeit herauszukommen. Deine Heilungschancen sind umso größer, je früher du dir eine mögliche Essstörung eingestehst und eine Therapie beginnst.
Wo finde ich Hilfe?
Der erste Schritt ist, sich jemandem anzuvertrauen, um herauszufinden, ob du an einer Essstörung leidest. Wenn du nicht mit deinen Eltern oder einer anderen vertrauten Person über das Thema sprechen magst, wendest du dich am besten an eine spezielle Beratungsstelle. Hier triffst du auf ausgebildete Fachleute, mit denen du unvoreingenommen und offen über deine Schwierigkeiten sprechen kannst. Das kannst du auch online und anonym im Internet tun. Die Beratung ist für dich kostenlos und absolut vertraulich.