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Glücklich zusammenleben

Tipps für eine glückliche Partnerschaft mit Kind

Die Liebe in der Paarbeziehung benötigt Aufmerksamkeit

Für Eltern bedeutet das Wunschkind pures Glück. Aber der Nachwuchs verlangt vor allem in den ersten Lebensjahren eine große Portion Aufmerksamkeit. Die Zeit zu zweit wird knapper, viele Prioritäten verschieben sich. Es droht die Gefahr, dass Eltern ihre eigenen Bedürfnisse und ihre Beziehung aus dem Blick verlieren, wenn sie nicht aktiv dagegen steuern. Lesen Sie hier praktische Tipps, wie Eltern das Familienleben glücklich gestalten und als Paar weiterhin stark bleiben können.

Wie bleiben Paare dauerhaft glücklich?

Gemeinsamer Nachwuchs bedeutet großes Glück für die Beziehung. Und dennoch verändert sich Vieles: Für einige Jahre stehen die Bedürfnisse des Kindes im Mittelpunkt. Der Alltag mit einem oder mehreren Kindern gestaltet sich oft unvorhersehbar und anstrengend. Die Folge: Wenig Zeit für die Partnerschaft, wenig Zeit für Intimität, wenig Zeit für Gespräche, die sich nicht um die Organisation des Alltags drehen. Alles unter einen Hut zu bringen, ohne sich als Paar aus den Augen zu verlieren, das kann herausfordernd sein. Aber es ist machbar! 

Was hält die Partnerschaft lebendig?

Eins vorweg: Es gibt kein Patentrezept für eine glückliche Beziehung mit Kind. Jedes Elternpaar muss seinen eigenen Weg im Umgang mit den Herausforderungen des Familienlebens finden. Die nachfolgenden Tipps können Ihnen jedoch Anregungen geben, wie Sie eine glückliche Beziehung mit Kind gestalten können.  

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  1. 1. Miteinander reden
    Mit Kind ändert sich der Alltag als Paar radikal. Versuchen Sie trotzdem, miteinander in Verbindung zu bleiben und tauschen Sie sich ehrlich über Ihre persönlichen Bedürfnisse aus. Verabreden Sie sich zu regelmäßigen Gesprächen. Nur wenn Sie wissen, was Ihre Partnerin bzw. Ihren Partner bewegt, was er fühlt oder wovon sie vielleicht gerade enttäuscht ist, können Sie Verständnis für den anderen entwickeln. Wenig hilfreich sind Vorwürfe wie „Du bist immer müde“, „Nie machst du…“ oder „Immer muss ich mich um… kümmern“. Sprechen Sie über Ihre Wahrnehmung: „Ich bin ….“, „Ich fühle mich …“. Haben Sie Verständnis für die Sicht Ihres Partners bzw. Ihrer Partnerin und suchen Sie gemeinsam nach Kompromissen, die für Sie beide vertretbar sind.
  2. 2. Absprachen treffen
    Eine Partnerschaft ist nur dann auf Dauer glücklich, wenn sich die Aufgaben in der Beziehung gerecht verteilen. Das gilt auch für die Hausarbeit. Teilen Sie die Verantwortung in der Elternschaft gerecht auf und vermeiden Sie möglichst eine zu einseitige Rollenverteilung. Wertschätzen Sie die Tagesarbeit Ihres Partners und Ihrer Partnerin: Die Kinderbetreuung ist mindestens genauso herausfordernd wie ein Vollzeitjob. Hilfreich kann die gemeinsame Abstimmung von Wochenplänen sein, in denen Sie festlegen, wer wofür zuständig ist: „Wer kümmert sich um den Termin beim Kinderarzt?“, „Wer besorgt das Geschenk für den Kindergeburtstag?“, usw. Besprechen Sie regelmäßig, was gut klappt, und was Sie womöglich verändern können.
  3. 3. Zeit für die Liebe nehmen
    Lassen Sie die Innigkeit zum Partner bzw. der Partnerin nicht einfach ziehen im Trubel des Alltags. Nehmen Sie sich bewusst kinderfreie Zeiten füreinander, in der Sie für eine Betreuung sorgen und verabreden Sie sich zum Beispiel wie früher zu einem gemeinsamen Besuch im Kino, zum Einkaufen gehen oder zu einer Date Night, gehen Sie gemeinsam in ein Konzert oder in eine Ausstellung. Sich einige Stunden ungestört zu fühlen, vertieft die Beziehung und bringt körperliche Nähe zurück. Entdecken und pflegen Sie gemeinsame Hobbys und finden Sie Aktivitäten, die Sie auch als Paar mit Kind gemeinsam genießen können, sei es Sport, Musik, Kochen oder Reisen. Im Verlauf einer Beziehung wird es immer wichtiger, sich bewusst Zeit für gemeinsame Erlebnisse und intime Momente zu nehmen – sie werden sonst immer seltener, insbesondere dann, wenn das Schlafbedürfnis mal wieder überhandnimmt.
  4. 4. Unterstützung suchen und annehmen
    Im turbulenten Familienalltag braucht es ein gewisses Maß an Organisationstalent, um Raum für Zeit zu zweit zu schaffen. Dazu gehört auch die Bereitschaft, Hilfe von außen anzunehmen. Fragen Sie sich: „Wer kann uns entlasten?“ Vielleicht sind es die Großeltern, eine Freundin oder eine andere Betreuungsperson, die stundenweise Ihr Kind betreut und sich ein Taschengeld hinzuverdient. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, sich mit einem anderen Elternpaar zusammenzutun, und sich gegenseitig zu entlasten. Auch wenn Ihr Kind anfangs vielleicht protestiert und es Ihnen schwerfällt, Ihren Nachwuchs für wenige Stunden in andere Hände zu geben: Sie werden sehen, es fällt Ihnen von Mal zu Mal leichter und womöglich hat auch Ihr Kind bald raus, wie viel Spaß es mit Oma oder Opa oder einer anderen Betreuungsperson macht, ein paar schöne Stunden miteinander zu verleben.
  5. 5. Positivität ausstrahlen
    Betrachten Sie Ihren Partner bzw. Ihre Partnerin mit Liebe und Wohlwollen. Jeder gibt sein Bestes! Und alles funktioniert besser, wenn Sie sich gegenseitig bestärken und unterstützen. Kritik, Vorwürfe und abwertende Bemerkungen dagegen sind Gift für jede Beziehung. Aus negativen Bemerkungen und Verhaltensweisen kann sich leicht ein Teufelskreis entwickeln. Ist die Atmosphäre erst einmal belastet, wird es schwierig, wieder daraus zu kommen. Lenken Sie Ihre Wahrnehmung lieber auf das Positive und teilen Sie Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin dies auch mit. Das können Komplimente sein wie zum Beispiel, „Danke, dass du mir geholfen hast“, „Schön, dass du mir den Einkauf abnimmst“ oder „Du siehst heute wunderschön aus“. Es können kleine Gesten sein oder bewundernde Blicke – alles ist erlaubt, solange es positiv und wertschätzend ist.
  6. 6. Gemeinsam für schöne Momente sorgen mit Kind
    Neben den Pflichten im Alltag ist es wichtig, regelmäßig Zeit für gemeinsame Aktivitäten als Familie einzuplanen. Ein glückliches Familienleben profitiert von gemeinsamen Unternehmungen und Erlebnissen. Die Freizeitgestaltung ist dann für die ganze Familie bereichernd, wenn Sie die Bedürfnisse von Eltern und Kindern berücksichtigt und gleichzeitig die Paarbeziehung stärkt. Das können Ausflüge in die Natur sein, sportliche Aktivitäten oder kreative Projekte. „Wozu hat die Familie am Wochenende Lust“? Rufen Sie die Familienkonferenz zusammen und fragen Sie, wie der Samstag und Sonntag gestaltet werden können. Ein Besuch im Tierpark, im Zoo oder im Naturkundemuseum? Eine Radtour unternehmen oder an den Badesee fahren? Einen Spieleabend veranstalten oder gemeinsam Geschichten lesen, kuscheln oder einen Familienfilm gucken? Woran haben die Kinder Freude, woran Sie? Gemeinsame Aktivitäten fördern den Zusammenhalt und stärken die Bindung zwischen den Familienmitgliedern. Sie schaffen wertvolle Erinnerungen und bringen Unbeschwertheit in Ihr Familienleben. Anregungen für die gemeinsame Freizeitgestaltung, die wenig Geld kosten, finden Sie auf dem Familienportal NRW.
  7. 7. Krisen gemeinsam meistern
    Auseinandersetzungen und Konflikte kommen in jeder Paarbeziehung vor. Die Gründe können völlig unterschiedlich sein: Überforderung mit dem Alltag, unterschiedliche Werte- und Erziehungsvorstellungen, eine ungerechte Verteilung der Familienaufgaben und vieles mehr. Manchmal braucht es dann nur noch einen kleinen Streitauslöser, und die Balance in der Beziehung gerät aus den Fugen. In den meisten Fällen wachsen die Partner an diesen Herausforderungen, wenn es ihnen gelingt, sich mit den Streitthemen auseinanderzusetzen und sich nicht zu entfremden. Eine Frage, die aus dem Tief heraushelfen kann, lautet: „Zu welcher Entwicklung fordert uns diese Krise heraus und wie können wir sie meistern?“ Lernen Sie, richtig zu streiten und halten Sie sich an die Gesprächsregeln: ausreden lassen, dem Gegenüber zuhören, nachfragen, Kompromisse aushandeln. Tipps und Denkanstöße für die Gesprächsführung finden Sie im Beitrag „Faire Partnerschaft“ hier auf dem Familienportal NRW.
  8. 8. Selbstfürsorge nicht vergessen
    Für Eltern ist es wichtig, auch auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für sich selbst, um aufzutanken und neue Energie zu gewinnen. Pflegen Sie Ihre Kontakte, vernachlässigen Sie nicht Ihre Freundschaften und gönnen Sie sich Ihre persönliche Auszeit, währenddessen der andere Elternteil sich ums Kind kümmert. Indem Sie Ihr eigenes Wohlbefinden stärken, fühlen Sie sich ausgeglichener und können Ihre Rolle als Partnerin bzw. Partner und Elternteil besser erfüllen.
  9. 9. Nicht so schnell aufgeben
    Das Elternsein bringt eine Vielzahl intensiver Veränderungen mit, die alle Paare manchmal an ihre Grenzen bringen. Eine Partnerschaft zu führen, erfordert Aufmerksamkeit und gemeinsame Arbeit. Jede Beziehung durchläuft Phasen, die vom anfänglichen Verliebtsein über Höhen und Tiefen bis zu einer tiefen innigen Liebe reichen. Wer das Familienleben mit Kind lebendig gestaltet, fair streitet und respektvoll miteinander umgeht, kann an den Herausforderungen wachsen und eine glückliche Partnerschaft führen, die auch turbulente Zeiten übersteht.

Wo finden wir Hilfe und Beratung?

Wenn Sie Schwierigkeiten in der Beziehung haben, in einer Familienkrise stecken oder aus einem anderen Grund Rat und Hilfe suchen, können Sie sich kostenfrei an eine der rund 270 Familien- und Elternberatungsstellen in NRW wenden. Beratungen sind persönlich, telefonisch und digital möglich. Adressen und Kontaktdaten erhalten Sie unter dem Stichwort Elternberatung hier auf dem Familienportal.NRW.

Weitere InformationenLinks zum Weiterlesen

Abwechslungsreiche Freizeitideen für Familien finden Sie hier auf dem Familienportal.NRW.

Tipps und Denkanstöße für die Gesprächsführung finden Sie im Beitrag „Faire Partnerschaft“ hier auf dem Familienportal.NRW.

Einen lesenswerten Artikel zum Thema „Partnerschaftliches Zusammenleben: Das Paar in der Familie finden Sie im Familienhandbuch.de.

In der sechsteiligen ARD-Doku “Die Paartherapie” stellen sich Paare mit Hilfe eines Intensiv-Coachings den Anforderungen ihrer Partnerschaft. Die Serie ist auch ein Handbuch für die Liebe, denn die Beispiele spiegeln Herausforderungen wider, mit denen viele Paare früher oder später zu kämpfen haben. Auch als Podcast in der ARD-Audiothek.