Alleinerziehend zur Geburt

Angebote und Unterstützungen für Single-Schwangere

Text zuletzt aktualisiert: 21.12.2023

Single-Schwangere

Partnerschaft fürs Leben – Schwangerschaft – Elternglück: Nicht immer folgt das Leben dieser Wunschvorstellung. Fast jedes fünfte Kind wächst in einer sogenannten Ein-Eltern-Familie auf. Sie sind schwanger und fragen sich: Wie schaffe ich es bloß, mein Kind alleine großzuziehen? Reichen meine Kräfte, meine Nerven, mein Geld? Dann lesen Sie hier, was Alleinerziehende wissen sollten.

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Alleinerziehend zur Geburt

Alleinerziehend – nicht allein gelassen

Zweifel und Ängste vor dem neuen Lebensabschnitt gehören zur Gefühlswelt aller werdenden Mütter. Bei Frauen, die nicht in einer festen Partnerschaft leben, sind diese Bedenken meist besonders groß. Dabei sollten Sie wissen: Sie müssen diese vielleicht für Sie schwierige Situation nicht allein stemmen. Für Single-Schwangere gibt es zahlreiche Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie finanzielle Hilfen. 


 

Wo finde ich Hilfe?

Rat und Unterstützung erfahren Sie unter anderem in den Schwangerschaftsberatungsstellen und beim Verband alleinerziehender Mütter und Väter in NRW (www.vamv-nrw.de). Dort können Sie sich frühzeitig über Hilfsangebote, Netzwerke und Unterstützungsleistungen informieren! Haben Sie vor allem keine Hemmungen, Hilfe anzunehmen. Ohne Unterstützung können Alleinerziehende schnell an ihre Grenzen geraten. Achten Sie daher von Anfang an auf Ihre körperliche und seelische Gesundheit. Wenn Sie überlastet sind, leiden nicht nur Sie, sondern auch Ihr Kind!


 

Entlastung finden – so geht’s!

  • Lassen Sie sich helfen: Sagen Sie nicht Nein, wenn jemand aus der freundlichen Nachbarschaft Ihre schweren Einkaufstaschen die Treppe hochtragen möchte. Viele Menschen freuen sich, wenn Sie helfen dürfen!
  • Nehmen Sie frühzeitig Kontakt zu einer Hebamme auf, die Sie während der Schwangerschaft, möglicherweise sogar bei der Geburt und in den ersten Wochen mit dem Baby begleitet.
  • Reservieren Sie schon in der Schwangerschaft feste „Auszeiten“ ganz für sich alleine und gestalten Sie diese so, wie es Ihnen guttut – zum Beispiel mit Bewegung an der frischen Luft, einer Meditation oder Yoga-Übungen.
  • Erkundigen Sie sich nach speziellen Kursen, beispielsweise zur Geburtsvorbereitung, für Single-Schwangere in Ihrer Nähe. Der Geburtsvorbereitungskurs bietet erste Anknüpfungspunkte zum Kennenlernen, vielleicht können Sie sich später einmal für gemeinsame Unternehmungen mit Baby verabreden oder sich bei der Kinderbetreuung abwechseln. Kontakte zu anderen Single-Schwangeren helfen Ihnen bei der Beantwortung von Fragen und schaffen unterstützende Netzwerke. 
  • Bauen Sie sich ein Netzwerk von Menschen auf, die Sie nach der Geburt unterstützen können. Fragen Sie in Ihrer Familie und im Freundeskreis, wer Sie im Alltag unterstützen kann, zum Beispiel beim Einkaufen, Babysitten oder indem das Baby im Kinderwagen spazieren gefahren wird.

     

Zu wenig Zeit zum Geldverdienen?

Vielleicht haben Sie sogar Geldsorgen, weil Sie wegen der Kinderbetreuung nicht ausreichend arbeiten können, um Ihre Familie zu ernähren. Auch dann stehen Sie nicht alleine da, sondern können staatliche Unterstützung erhalten. Dazu zählt neben dem Kindergeld zum Beispiel der Kinderzuschlag oder das Wohngeld. Wenn Sie ein sehr kleines Einkommen haben, können Sie Leistungen nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch und aus dem Bildungs- und Teilhabepaket beantragen; auch eine Befreiung von den Kita-Beiträgen ist möglich. Falls Sie keine Unterhaltszahlungen für Ihr Kind bekommen, springt das Jugendamt mit dem Unterhaltsvorschuss ein.


 

Die Geburt: Wo, wie, mit wem?

An welchem Geburtsort soll mein Kind zur Welt kommen? Klinik, Geburtshaus oder Hausgeburt – das sind wichtige Themen für alle werdenden Eltern. Single-Schwangere beschäftigt noch eine weitere Frage: Möchte ich mein Kind allein zur Welt bringen oder im Beisein einer vertrauten Person? Es könnte Ihnen beispielsweise eine gute Freundin oder Ihre Mutter zur Seite stehen. Überlegen Sie, ob und mit wem Sie diese intime Situation teilen möchten und wer Sie dabei am besten unterstützen kann.


 

Wie gelingt der Umgang mit dem anderen Elternteil?

Als nicht verheiratete Mutter sind Sie allein sorgeberechtigt für Ihr Kind. Auch wenn Sie beide als Eltern nichts (mehr) verbindet, sollten Sie bedenken: Ihr Kind hat ein Recht auf Umgang mit dem anderen Elternteil – und umgekehrt ist der andere Elternteil zum Umgang mit dem Kind berechtigt und verpflichtet. Im Konfliktfall kann das Jugendamt zwischen Ihnen beiden vermitteln. Dort finden Sie erfahrene Fachleute, die Sie bei der Klärung von Fragen des Sorgerechts und des Unterhalts unterstützen. Und wer weiß – vielleicht ergibt sich daraus ein Zugang, von dem alle Beteiligten profitieren können.

Schwangere und Alleinerziehende in Notlagen finden außerdem Hilfe bei der Stiftung Hilfe für die Familie www.stiftungshilfe.de und bei der Bundesstiftung Mutter und Kind www.bundesstiftung-mutter-und-kind.de.

Alle Informationen und den Online-Antrag zum Unterhaltsvorschuss finden Sie unter

Wichtige Informationen rund um Kinderzuschlag, Wohngeld, SGB II & Co. enthält diese Broschüre des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter: