Vereinbarkeit in jeder Lebenslage

Drei Beispiele für die individuelle Arbeitszeitgestaltung

Text zuletzt aktualisiert: 22.02.2024

Individuelle Lösungen für mehr Vereinbarkeit

Wie bekommt man Kinderbetreuung und Beruf unter einen Hut? Diese Frage schießt vielen direkt durch den Kopf, wenn sie an das Thema Vereinbarkeit denken. Doch je nach Lebensphase können ganz unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen. Der eine übt ein Ehrenamt aus, die andere hat ein zeitaufwendiges Hobby. Eine lebensphasenorientierte Personalpolitik nimmt solch individuellen Bedarfe in den Blick. Wir haben drei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gefragt, wie sie auch unabhängig von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen davon profitieren.

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Dienstpläne im Team abstimmen

„Als Pflegekraft arbeite ich im Schichtbetrieb. Dienstags und donnerstags trainiere ich zudem ehrenamtlich eine Kinder-Fußballmannschaft. Das macht mir großen Spaß. Das bedeutet aber auch, dass ich an diesen Tagen nicht am späten Nachmittag arbeiten kann. Unser Arbeitgeber gibt uns zum Glück den Freiraum, dass wir unsere Dienstpläne im Team selbst abstimmen. Das heißt, dass ich meinen Kolleginnen und Kollegen selbst erklären kann, warum ich in dieser Zeit keine Schicht übernehmen kann. Sie haben dafür großes Verständnis, wenn man an anderer Stelle dann auch einmal für sie einspringt. Das hat für alle nur Vorteile.“ 

Sarah Hubig, 28 Jahre, Fachkraft im Pflegeheim

Von 40 auf 32 Wochenstunden

„Mein Job ist mental recht anspruchsvoll. Da reicht das Wochenende als Erholungsphase oft nicht aus – zumal hier ja auch noch Erledigungen anfallen wie Einkaufen, Putzen oder die Steuererklärung. Deswegen habe ich für einen Zeitraum von drei Monaten meine wöchentliche Arbeitszeit von 40 auf 32 Stunden verkürzt. Mein Arbeitgeber ist da zum Glück sehr flexibel. Arbeitszeitverkürzungen von bis zu einem Tag pro Woche sind bei uns relativ einfach umsetzbar. Ich musste nur ein Formular ausfüllen und mit meinem Arbeitgeber gemeinsam besprechen, welche Aufgaben ich in dieser Zeit nicht ausführen kann. Meinen zusätzlichen freien Tag nutze ich, um entspannt einkaufen zu gehen, das schöne Wetter zu genießen oder einfach mal wieder zu lesen.“ 

Thorsten Kowalski, 32 Jahre, Kommunikationsberate

Den Jahresurlaub an einem Stück

„In meinen Urlauben gehe ich oft Wellenreiten. Die besten Ziele dafür erfordern lange Anreisen. Außerdem habe ich kaum Möglichkeiten, in Deutschland zu trainieren. Das bedeutet, dass ich jedes Mal eine gewisse Zeit brauche, bis ich die Kraft wieder aufgebaut habe. Echte Fortschritte stellen sich dann erst nach drei bis vier Wochen ein. Üblicherweise ist die Länge eines Urlaubs bei meinem Arbeitgeber auf maximal vier Wochen begrenzt. Das reicht bei meinem Hobby leider nicht. Da ich keine Kinder habe und somit auch nur außerhalb der Schulferien Urlaub mache – auch auf Wunsch meines Arbeitgebers – haben wir die Vereinbarung getroffen, dass ich meinen gesamten Jahresurlaub auch am Stück nehmen kann. Ein weiterer Vorteil sowohl für mich als auch für meinen Arbeitgeber ist, dass ich bei einem längeren Urlaub wirklich abschalten kann und mit ganz neuer Energie wieder zur Arbeit zurückkomme.“                                     

Carsten Schneider, 47 Jahre, Projektmanager

Wo finden wir Hilfe und Beratung?

Das Unternehmensprogramm “Erfolgsfaktor Familie” setzt Impulse für die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, bündelt Informationen rund um das Thema familienfreundliche Arbeitswelt und bietet Erfolgsbeispiele und Erfahrungsberichte von familienfreundlichen Unternehmen: 
https://www.erfolgsfaktor-familie.de/erfolgsfaktor-familie/ueber-das-programm/das-programm-erfolgsfaktor-familie 

Eine Übersicht verschiedener Arbeitszeitmodelle finden Sie hier auf dem Familienportal:

Auch die Flexibilität des Arbeitsortes kann zu mehr Vereinbarkeit verhelfen. Hier finden Sie verschiedene Lösungen:

Broschüren Zum Download

Das Checkheft führt Sie in wesentliche Handlungsfelder einer familienorientierten Personalpolitik ein und gibt Ihnen praxisnahe Beispiele und Tipps – speziell aus der Perspektive kleiner und mittlerer Unternehmen: