Attraktivität von Arbeitgebern: Das wünschen sich Eltern

Die aktuelle Prognos-Studie gewährt detaillierte Einblicke  

Text zuletzt aktualisiert: 03.09.2024

Wie attraktiv ist die deutsche Wirtschaft für Eltern?

Der zunehmende Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung zwingen Unternehmen, verstärkt mit attraktiven Arbeitsbedingungen um qualifizierte Arbeitskräfte zu werben. Besonders Eltern und pflegende Angehörige, die rund 11,6 Millionen Erwerbstätige in Deutschland ausmachen, haben spezifische Anforderungen an die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.  
Eine aktuelle Studie, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) durchgeführt wurde, bietet erstmals detaillierte Einblicke in die Bedürfnisse dieser Beschäftigtengruppen. Sie zeigt auf, was Arbeitgeberattraktivität aus der Perspektive von Eltern und Pflegenden ausmacht. 

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Mutter in Arbeitskleidung unterwegs mit Tochter

Familienfreundlichkeit als Grundpfeiler

Die zentrale Erkenntnis der Studie: Familienfreundlichkeit bildet die Basis für Arbeitgeberattraktivität. Dazu gehören für 70 % der befragten Eltern und pflegenden Angehörigen flexible Arbeitszeiten. Von Unternehmen wird zunehmend erwartet, Rücksicht auf familiäre Verpflichtungen zu nehmen und entsprechende Vereinbarkeitslösungen anzubieten. Diese Flexibilität umfasst sowohl geplante als auch spontane Auszeiten sowie die Möglichkeit, Arbeitszeiten an den Pflege- oder Betreuungsbedarf anzupassen. 

Unterschiedliche Bedürfnisse

Die Bedürfnisse von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen unterscheiden sich: 

  • Mütter: Viele Mütter übernehmen weiterhin den Großteil der Kinderbetreuung. Sie benötigen daher flexible Arbeitszeiten, die sich an den Schul- und Betreuungszeiten orientieren. Teilzeitführungspositionen und Jobsharing sind für sie von besonderem Interesse, um Karrierechancen nicht zu gefährden. 
     
  • Väter: Für Väter ist es wichtig, dass Unternehmen sie aktiv dazu ermutigen, Elternzeit zu nehmen und Vereinbarkeitsangebote zu nutzen. Sie wünschen sich flexible Arbeitsmodelle, die es ihnen ermöglichen, bei Bedarf für ihre Familie da zu sein.  
     
  • Pflegende Angehörige: Diese Gruppe benötigt Flexibilität in der Arbeitszeitwahl, um sich an den Pflegebedarf anzupassen. Neben Flexibilität ist jedoch auch Verlässlichkeit und Planbarkeit ihrer Arbeitsbelastung wichtig (keine spontanen Änderungen oder häufige Überstunden). 

Unternehmensstrategie für eine bessere Vereinbarkeit

Die Prognos-Studie legt eine dreistufige Strategie zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor: 

Fazit aus den Studienergebnissen

Die Studie zeigt deutlich, dass die Arbeitgeberattraktivität für Eltern und pflegende Angehörige stark von der Flexibilität, Familienfreundlichkeit und Unterstützung durch den Arbeitgeber abhängt. Unternehmen, die proaktiv auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Gruppen eingehen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten, können ihre Arbeitgeberattraktivität steigern und sich auf dem Arbeitsmarkt besser positionieren. 

Für die 2024 erschienene Prognos-Studie wurden mehr als 2.500 erwerbstätige Eltern und pflegende Angehörige befragt. 

Wo finden wir Hilfe und Beratung? 

Das Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie” bietet Ihnen die Möglichkeit, sich mit anderen Unternehmen sowie mit Experten und Expertinnen auszutauschen. Die Mitgliedschaft ist kostenfrei und bietet viele praxisnahe Informationen und Hilfestellungen für die Umsetzung in Ihrem Betrieb.

Informationen zu gesetzlichen und betrieblichen Regelungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf erhalten Sie hier auf dem Portal.

Weitere Informationsquellen zum Thema Familie und Arbeitswelt finden Sie auf dem Portal des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 

TIPPS ZUM DOWNLOAD

Die Prognos-Studie mit allen Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

Die Studie „Familienfreundliche Unternehmenskultur“  
der Roland Berger GmbH im Rahmen des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie“ zeigt Einblicke, was eine familienfreundliche Unternehmenskultur ausmacht.